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Der Haifischfang macht nur einen kleinen Teil der weltweiten Fischerei aus. Trotzdem werden jeden Tag ungefähr 270.000 Haie getötet, was etwa 100 Millionen Tieren pro Jahr entspricht. Unter ihnen sind viele Arten, deren Überleben mittlerweile sehr gefährdet ist, wie beispielsweise der Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus), der Heringshai (Lamna nasus) und verschiedene Hammerhaie. Über 70 verschiedene Arten stehen bereits auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN).
Um die verbliebenen Bestände zumindest stabil zu halten, dürften jedes Jahr nicht mehr als 4,9 Prozent gefangen werden, so eine Studie der Dalhousie University in Halifax, Kanada. Doch je nach Haiart tötet der Mensch weit mehr, als die Tiere vertragen. Erholen können sich die Bestände so nicht. Denn anders als die meisten Fische werden Haifischweibchen erst mit zehn bis zwölf Jahren oder noch später geschlechtsreif und produzieren vergleichsweise wenig Nachwuchs.
Unter den größten Haifangnationen sind auch einige Länder der EU - allen voran Spanien. Aber auch Frankreich, Portugal und Großbritannien töten die eleganten Meeresräuber für sogenannte Delikatessen wie Leberöl, Steak oder Flossen. Dass die Produkte aus Haien hergestellt werden, ist für den Verbraucher oft nicht ersichtlich. So wird zum Beispiel der gefährdete Dornhai als "Schillerlocken", "Seeal" oder "Königsaal" zum Verkauf angeboten.
Einen Teilerfolg konnte Greenpeace im November 2012 verzeichnen. Gemeinsam mit dem Haischutz-Dachverband "SharkAlliance" und vielen anderen Einzelorganisationen konnte eine erhebliche Einschränkung des Hai-Finnings erreicht werden.
Beim Finning werden den Haien bei lebendigem Leibe die Flossen abgeschnitten. Die noch lebenden Tiere werden zurück ins Meer geworfen, wo sie langsam und qualvoll verenden. Die schon seit 2003 geltende - aber praktisch unwirksame EU-Regelung - ist 2012 so verschärft worden, dass eine Kontrolle der Haifänge möglich und das Finning für alle Fischereischiffe der EU verboten ist.
Zum Weiterlesen:
EU-Parlament verbietet das Abtrennen von Haiflossen