Echter Walschutz gefordert
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Japan hat auf der IWC ein neues Forschungsprogramm vorgestellt, um die Waljagd in der Antarktis durchzusetzen. Doch die IWC legt dem Vorhaben Steine in den Weg.
UPDATE 18.09.2014: Die Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) im slowenischen Portoroz endet. Es wurde beschlossen, dass Japan zukünftig seine Walfangpläne in der Antarktis in einem nächsten Schritt dem Wissenschaftsausschuss der IWC vorlegen muss.
“Die Internationale Walfangkommission hat sich heute gegen den wissenschaftlichen Walfang positioniert. Das ist gut so! Diese Entscheidung ist politisch allerdings nicht bindend und es ist fraglich, ob sich die japanische Regierung davon beeindrucken lässt. Nur politischer Druck auf allerhöchster Ebene kann das Schlachten im antarktischen Schutzgebiet stoppen", kommentiert Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack die Entscheidung.
"Die IWC-Jahrestagung gleicht einem politischem Stellungskrieg: Trotz Bemühungen der Walschutznationen ist das Gremium längst nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Norwegen, Island und Japan beharren störrisch auf ihren unzeitgemäßen Walfangplänen. Walfang gehört ins Geschichtsbuch und hat in der heutigen Zeit nichts mehr zu suchen!"
Bis März dieses Jahres konnte Japan unter dem Deckmantel der Wissenschaft Wale im antarktischen Schutzgebiet jagen. Damals hatte der Internationale UN-Gerichtshof in Den Haag entschieden, dass Japans Walforschungsprogramm nicht den wissenschaftlichen Kriterien entspricht und in seiner bestehenden Form eingestellt werden muss. Jetzt stellten die japanischen Vertreter auf der IWC-Tagung ein neues Forschungsprogramm vor.
„Die tödliche japanische Walforschung hat bis heute keine anerkannten Daten hervorgebracht und gehört abgeschafft. Für moderne Walforschung muss kein Tier sein Leben lassen“, kommentiert Thilo Maack, Meeresexperte bei Greenpeace.
Japans blutige Pläne
Die Neuauflage des japanischen Walforschungsprogramms würde den Rechtspruch aus Den Haag umgehen. Die Walschutznationen, darunter die USA und Deutschland reagieren mit einer Resolution auf die japanischen Pläne. Sie soll sicherstellen, dass Walforschung immer durch das IWC-Wissenschaftskomitee abgesegnet sein muss.
„Auch Greenpeace fordert, dass die IWC zu einer echten Schutzorganisation für Wale wird und solche Programme nicht durchlässt. Japans Versprechen, in der Arktis weniger Wale zu schießen, ist ein Täuschungsmanöver“, so Maack.
Japan wird zudem einen Antrag auf eine Küstenwalfangquote für Minkewale stellen. Doch für das dabei anfallende Fleisch gibt es keinen Bedarf. Zudem würde das Moratorium aufgehoben und eine neue Walfangkategorie, die des „Küstenwalfang“, geschaffen.
Kommerzieller Walfang
Greenpeace ist generell gegen kommerziellen Walfang und fordert deshalb mit anderen Walschutzorganisationen bei der kommenden Jahrestagung der IWC auch ein Schutzgebiet im Südatlantik. Das hat allerdings wenig Aussicht auf Erfolg, denn es ist zu befürchten, dass Japan, wie bereits in der Vergangenheit geschehen, Bestechungsgelder einsetzt, um den Antrag zu verhindern.