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Mit Bojen am Netz des deutschen Trawlers Helen Mary protestieren Greenpeace-Aktivisten gegen die Plünderung der Gewässer vor Westafrika, 2012
Pierre Gleizes/Greenpeace

Bojen am Netz unterbrechen Trawler-Beutezug

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Die Helen Mary hatte gerade ihr Netz gesetzt, als die Greenpeacer aktiv wurden. Sie befestigten eine Boje mit drei Tonnen Auftriebskraft am Netz. Während die Crew damit beschäftigt war, das Netz wieder einzuholen, befestigten die Aktivisten zwei weitere Bojen. Der Trawler musste sein Netz vollständig einholen und unterbrach seinen Beutezug.

Die Aktion ist ein Signal an die diejenigen, die durch eine verfehlte Fischereipolitik in der EU dazu beigetragen haben, dass europäische Fischereischiffe die Gewässer vor Westafrika plündern.

Die deutsche Fischereiministerin Ilse Aigner macht sich mitschuldig an der Ausbeutung der Meere vor Westafrika. Sie muss sich im Ministerrat in Brüssel dafür einsetzen, dass den Fischern vor Westafrika nicht der Fisch aus den Netzen geplündert wird fordert die Greenpeace-Meeresbiologin Iris Menn, derzeit an Bord der Arctic Sunrise vor Mauretanien.

Ilse Aigner (CSU) ist seit 2008 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und damit verantwortlich für die deutsche Position zur europäischen Fischereipolitik. Greenpeace fordert die Ministerin deshalb auf, sich klar dafür einzusetzen, dass die Überkapazitäten der EU-Fangflotte abgebaut werden.

Es darf nicht sein, dass Politiker ihre Verantwortung auf die EU abschieben. Die Fischtrawler vor Westafrika fahren auch unter deutscher Flagge. Ilse Aigner ist mitverantwortlich für diese Fischereipolitik, sagt Menn.

Trawler weichen nach Westafrika aus

Die Gemeinsame Fischereipolitik (GFP) der EU wird 2012 reformiert. Sie ist das wichtigste politische Instrument zur Kontrolle der europäischen Fischerei. Im Zuge der Reform müssen die Überkapazitäten der EU-Flotte abgebaut werden. Diese Überkapazitäten führen dazu, dass Schiffe wie die Helen Mary die stark überfischten europäischen Gewässer verlassen, um vor Westafrika zu fischen.

Die EU fängt bereits mehr als eine Million Tonnen Fisch jährlich in fremden Gewässern - beinahe ein Viertel ihres gesamten Fangs. Selbst der Geschäftsführer der europäischen Fischereifirma Parlevliet & van der Plas, die auch die Helen Mary betreibt, gibt zu, dass Teile seiner Flotte auf die Fischerei vor Mauretanien angewiesen seien, da die sinkenden europäischen Fangquoten sein Unternehmen stark einschränkten.

Greenpeace-Schiff auf Kontrollfahrt

Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise ist seit vier Wochen vor der westafrikanischen Küste unterwegs. Hier vor Mauretanien wimmelt es von Megatrawlern, so Menn. Vor zwei Wochen bemalten Greenpeace-Aktivisten sieben Fabrikschiffe. Am 2. und 7. März 2012 protestierten sie an dem deutschen Fabrikschiff Maartje Theadora, das ebenfalls vor der mauretanischen Küste fischt. Das deutsche Fangschiff Jan Maria hatten Greenpeace-Aktivisten bereits im Januar in Bremerhaven an die Kette gelegt.

Kurz vor Ende der Aktion an der Helen Mary kam es zu einem Zwischenfall. Eines der Schlauchboote verhedderte sich beim Anbringen einer Boje am Netz und kenterte. Die Aktivisten sprangen ins Wasser. Ein zweites Schlauchboot, das den Aktivisten zu Hilfe kam, verfing sich ebenfalls im Netz. Glücklicherweise wurde niemand ernsthaft verletzt. Greenpeace-Aktivisten nehmen immer wieder ein hohes Risiko für den Schutz der Natur auf sich. Trotz hoher Sicherheitsstandards können Unfälle nie ganz ausgeschlossen werden.

  • Greenpeace-Aktivisten protestieren gegen den Trawler Helen Mary, März 2012

    Am Netz der Helen Mary

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  • Greenpeace-Aktivisten protestieren mit Bojen am Schleppnetz des Trawlers gegen die Plünderung der Gewässer vor Westafrika, 27.03.2012

    Supertrawler Helen Mary

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