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Greenpeace-Aktivist protestiert vor Lidl-Filiale gegen Hähnchenprodukte, die mit Genfutter hergestellt wurden
Marcus Meyer / Greenpeace

„Ohne Gentechnik“-Siegel: Aldi und Lidl setzen endlich auf mehr Transparenz

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„Ohne Gentechnik“: Eier, Milch und Fleisch mit diesem Siegel gibt es nun auch in den Regalen von Aldi und Lidl. Denn endlich folgen auch die Discounter dem Trend.

Jahrelang haben Discounter wie Aldi und Lidl beim Einsatz von Gentechnik keine klare Position vertreten. Das ändert sich nun langsam. Anfang dieser Woche kündigte Aldi Süd an, in Bayern  eine „Ohne Gentechnik“-Milch auf den Markt zu bringen, Markenname: Milfina. Jetzt zog Lidl nach und gab bekannt: Ab sofort werden alle  Molkereiprodukte der Eigenmarke Ein gutes Stück Heimat in Bayern mit der Gentechnikfrei-Kennzeichnung ausgezeichnet; Frisch- und H-Milch der Marke Milbona erhalten dort ebenfalls das Siegel „Ohne Gentechnik“. Bundesweit sorgt Lidl ab 1. September dieses Jahres zudem bei allen Eiern und Frischgeflügel-Produkten  für mehr Transparenz mit dem Siegel. Auch bei Aldi Nord werden Hähnchenprodukte ab dem 1. Juli und Putenprodukte ab dem 1. September mit dem Logo „Ohne Gentechnik“ versehen.

Handel erteilt Gen-Soja klare Absage

Während Rewe und Edeka das Siegel „Ohne Gentechnik“ schon länger nutzen, weigerten sich die Discounter bisher, für Transparenz zu sorgen und das Siegel zu verwenden. Und das, obwohl die Mehrheit der Verbraucher Gentechnik im Essen ablehnt und sich zudem bei Eiern, Fleisch und Milch eine bessere Kennzeichnung wünscht, wenn Gen-Pflanzen als Tierfutter im Hühner-, Schweine- oder Rindertrog landen. Nun also die Kehrtwende.

Im Mai hatte der Einzelhandel sich geschlossen über seinen Bundesverband des deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) zum Thema Tierfütterung positioniert. Gentechnisch veränderter Soja als Futterpflanze erteilte er dabei eine deutliche Absage. „Der Handel hat erkannt, dass der Anbau von Gen-Soja enorme ökologische Folgen hat und zu einem hohen Einsatz von gefährlichen Pestiziden wie dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat führt“, sagt Stephanie Töwe, Greenpeace-Expertin für Landwirtschaft.

Indem das Siegel „Ohne Gentechnik‘ in den Supermarktregalen stärker sichtbar wird, bekommt der Verbraucher in puncto Gentechnik mehr Wahlfreiheit. Im Gastronomie- und Kantinenbereich sieht das leider anders aus. Hier haben die Gäste weiterhin keine Chance zu erkennen, ob Steak, Milchkaffee oder Burger mit Gen-Futter hergestellt wurden. 

Aktivist mit Schild "Vorsicht Gen-Milch von Müller" und Aufsteller einer Weihenstephan-Kuh auf Gen-Maisfeld.

Der jahrelange Einsatz von Greenpeace für gentechnikfreie Lebensmittel – auch auf internationaler Ebene - zeigte bereits in vielen Fällen Erfolg.

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Datum
Tierqual Ställe bei Bärenmarke

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