Greenpeace zieht in die Hafencity
Die Greenpeace-Büros sind seit 2013 in einem ökologisch fortschrittlichen Gebäude in der Hafencity in Hamburg. Warum der Standort gewählt wurde, erzählt damalige Geschäftsführerin Brigitte Behrens.
- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Redaktion: Warum ist Greenpeace 2013 in die Hafencity gezogen?
Brigitte Behrens: Im deutschen Greenpeace Büro arbeiten zurzeit etwa 220 Mitarbeiter/innen. Die Räume am Hamburger Fischmarkt reichten dafür einfach nicht mehr aus. Außerdem stiegen die Kosten wegen der Staffelmiete immer weiter. Das neue Bürogebäude benötigt wenig Energie und wird ausschließlich mit Erneuerbaren Energien versorgt. In der Hongkongstraße war es uns auch als Mieter möglich, gemeinsam mit Greenpeace Energy, das Energiekonzept des Bürogebäudes mitzubestimmen.
Redaktion: Warum ist Greenpeace nicht in ein bereits bestehendes und saniertes Gebäude gezogen - wäre das nicht nachhaltiger?
Brigitte Behrens: Bei der Suche nach neuen Räumen haben wir uns auch über bereits bestehende Gebäude informiert. Allerdings entsprach keines der Objekte unseren Vorgaben und Kriterien in Bezug auf Nachhaltigkeit. Ein solches Gebäude nach unseren Vorstellungen zu sanieren, wäre zu aufwendig und zu teuer gewesen. Als Umweltschutzorganisation ist uns ein innovatives Energiekonzept sehr wichtig. Deshalb haben wir einen Investor gesucht, der dies für uns als Mieter umsetzt.
Redaktion: Was ist das Besondere an dem Gebäude?
Brigitte Behrens: Bei den neuen Büroräumen war uns vor allem ein fortschrittliches Energiekonzept wichtig. Das Gebäude ist effizient. Es wird zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Dazu zählen Geothermie, Photovoltaik und drei Windräder auf dem Dach. Die Energie, die nicht selbst erzeugt werden kann, kommt als Ökostrom von Green Planet Energy eG. Für das Energiekonzept wurde das Gebäude bereits mehrfach vorzertifiziert. Hinzu kommt, dass die Baumaterialien in Hinblick auf Ökologie und Umweltschutz ausgesucht wurden. Es werden vor allem Recyclingbaustoffe und Materialien, die mit dem blauen Engel ausgezeichnet sind, eingesetzt.
Redaktion: Was hat sich durch den Umzug für Greenpeace verändert?
Brigitte Behrens: Im Eingangsbereich haben wir eine Ausstellung eröffnet. Hier möchten wir über unsere Themen und Kampagnen informieren und Raum für öffentliche Veranstaltungen bieten. So möchten wir in direkten Kontakt mit FördererInnen, Umweltinteressierten oder zum Beispiel Schulklassen treten. In unserer unmittelbaren Nachbarschaft finden sich vor allem Projekte aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Kreativität. Hier sind zum Beispiel das Ökumenische Forum, das Stadthaushotel und die Hafencity Universität mit 1.600 Studenten. Greenpeace befindet sich in der Hafencity im sogenannten "Wissensquartier".
Redaktion: Was gibt es in der Ausstellung zu sehen?
Brigitte Behrens: Die Greenpeace-Welt ist sehr vielfältig und lebendig. Und genau diesen Eindruck sollen die Besucher bekommen, wenn sie die Ausstellung besuchen. Sie können sich gleich ein Bild davon machen, zu welchen Themen Greenpeace arbeitet. Vielleicht erkennen sie einige Symbole auch wieder: Zum Beispiel ist der Empfangstresen aus der Brücke der Beluga I entstanden. Ein Totempfahl und ein Schlauchboot sind auch mit dabei. Auf dem Boden gibt es eine 100 Quadratmeter große Weltkarte, auf der die Besucher interaktiv die Aktivitäten, Erfolge und Lösungen von Greenpeace entdecken können.