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Community-Maske
Conny Boettger / Greenpeace

Tipps zu Herstellung und Handhabung von Stoffmasken

Eine generelle Maskenpflicht wollten Bund und Länder am Mittwoch auf einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz nicht aussprechen. Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der Bundesländer gaben aber sehr wohl eine dringende Empfehlung an die Bevölkerung: Wer mit Bus und Bahn fährt oder einkaufen geht, soll bitte eine Mund-und-Nasen-Maske tragen. 

Maske ist allerdings nicht gleich Maske. Gemeint sind hier sogenannte „Community-Masken“ – von Menschen für Menschen. Das gilt gleichermaßen fürs Nähen wie fürs Tragen – ein solidarischer Akt ist beides. Man tut das nämlich nicht nur für sich, sondern auch für andere. Greenpeace-Ehrenamtliche in ganz Deutschland nähen derzeit solche einfachen Stoffmasken und geben sie an Einrichtungen ab, die Bedarf haben, etwa die Hamburger Obdachlosenhilfe. 

Wir zeigen Ihnen, wie sie mit wenig Aufwand selbst eine solche Maske herstellen und geben Ihnen Tipps zum Tragen

Medizinische Masken für Pflege, DIY-Masken für alle

Wer Maske trägt, signalisiert: Ich bin mir bewusst, dass ich ansteckend sein könnte. Diese Community-Masken bieten keinen hundertprozentigen Schutz, aber fangen doch bei richtiger Benutzung einen hohen Prozentsatz infektiöser Partikel beim Husten oder Niesen auf. Grundsätzlich sollten sich derzeit alle Bürger*innen so verhalten, als ob sie das Virus in sich tragen – wer infiziert ist, zeigt unter Umständen noch keine Symptome, gefährdet aber dennoch seine Mitmenschen. Um sich selbst nicht anzustecken, sind diese Masken in der Regel nicht ausreichend. Aber darum geht es auch nicht.

Denn das Ganze hat einen erwünschten Nebeneffekt: Wenn das Tragen von Community-Masken  zum normalen Bild in Geschäften und Bahnen gehört, trauen sich mehr, selbst eine aufzusetzen – der Schutz für alle ist umso größer. Das ist vorgelebte Solidarität. Und was vereinzelt noch seltsame Blicke auf sich zieht, ist demnächst so selbstverständlich wie Händewaschen.

Auch wenn sie wirksamer sind: Für private Erledigungsgänge sollten sie keine medizinischen Mundnasenschutze tragen – das, was man gemeinhin auch „OP-Maske“ nennt. Hier gibt es nach wie vor Engpässe. Der Bestand muss denen zur Verfügung stehen, die darauf angewiesen sind, das sind vor allem Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal. Gleiches gilt für sogenannte „filtrierende Halbmasken“, die manchmal auch als FFP2- und FFP3-Masken bezeichnet werden. Sollten Sie welche bei sich zuhause haben: Spenden Sie sie an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen! Sie werden es Ihnen danken.

Wenn Sie die Maske anziehen

  1. Waschen Sie Ihre Hände vorher mindestens 20 Sekunden gründlich mit Seife.
  2. Nehmen Sie die Maske an den elastischen Schlaufen und legen Sie sie damit über die Ohren. Alternativ können Sie die Bänder auch am Hinterkopf zusammenknoten.
  3. Wenn die Maske einen Nasensteg oder anpassbaren Metalldraht hat, drücken Sie diesen an der Nase an.

Um andere zu schützen, ist es wichtig, dass Mund und Nase bedeckt sind, damit Sie beim Husten, Niesen oder Sprechen niemanden anstecken. Je besser die Maske an ihren Rändern an Ihrem Gesicht anliegt, desto besser sind Sie selbst geschützt.

Wenn Sie die Maske abnehmen

  1. Waschen Sie Ihre Hände vorher gründlich 20 Sekunden mit Seife.
  2. Nehmen Sie die Maske sehr vorsichtig ab, denn an ihr können sich Viren befinden. Jetzt auf keinen Fall ins Gesicht fassen! 
  3. Legen Sie die Stoffmaske in einen eigenen Wäschebeutel oder in eine Plastiktüte. Keine anderen Personen sollen mit den getragenen Masken in Berührung kommen und so gefährdet werden. 
  4. Waschen Sie sich danach erneut 20 Sekunden gründlich die Hände mit Seife.

Alle Masken aus Stoff müssen nach einmaligem Gebrauch bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, besser ist es, sie etwa 5 Minuten in heißem Wasser auszukochen. Wenn Sie mal einem Huster oder Nieser doch nicht rechtzeitig ausweichen konnten: Wechseln Sie die Maske sofort und waschen Sie sich das Gesicht mit Seife. Auch hier wieder: vorher Hände waschen!

#maskeauf und #schützedeineumwelt

Sich beim Einkauf und im Bus eine Maske aufzusetzen ist nur ein Teil einer Strategie, wie wir als Gemeinschaft die Infektionszahlen niedrig halten. Noch wichtiger ist: zu Hause bleiben, Hände waschen, in ein Einwegtaschentuch oder in die Armbeuge niesen und husten, etwa zwei Meter Abstand zu anderen Menschen halten und keine Hände schütteln. So halten wir die Infektionskurve flach und garantieren, dass die Krankenhäuser nicht überlastet werden und  Menschen mit schweren Krankheitsverläufen die optimale Behandlung kriegen. Das schaffen wir nur gemeinsam, mit Rücksichtnahme und Geduld.

Mittlerweile sieht man draußen immer häufiger bunte selbstgemachte Masken – unter dem Hashtag #maskeauf auch im Internet. Zeigen Sie uns Ihre! Auf Instagram haben wir bereits zur #maskeauf/#schützedeineumwelt-Challenge aufgerufen, bei der viele Menschen ihre selbstgenähte Maske gezeigt haben. Werden auch Sie ein Teil der Bewegung und  bekennen Sie Solidarität mit denen, die unseren Schutz benötigen. Posten Sie ein Bild mit den Hashtags #maskeauf und #schützedeineumwelt und taggen Sie @greenpeace.de.

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