Jetzt spenden
CO2 action Porsche
Jo Roettgers/Graffiti/Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Unter anderem konnte man dort lesen, dass Porsche den geringsten CO2-Ausstoß pro PS habe. Als reiner Zahlenwert stimmt das sogar, erklärt der Greenpeace-Sprecher Jan Haase. Doch ist das nur die halbe Wahrheit! In den vergangenen Jahren hat Porsche seine Wagen mit immer mehr Gewicht und PS ausgestattet, so dass pro Auto der CO2-Ausstoß deutlich gestiegen ist. Und das Klima fragt nicht nach Berechnungen pro PS, sondern allein nach der CO2-Gesamtmenge. Da ist der Cayenne mit bis zu 358 Gramm pro Kilometer trauriger Spitzenreiter.

Deswegen war auch vor den Werkstoren von Porsche ein Klimaschwein mit einer riesigen schwarzen Abgaswolke zu bewundern. Aktivisten haben einen Porsche Cayenne rosa gefärbt und mit Schweineschnauze, Spitzohren und Ringelschwänzchen ausgestattet. Auf einem Transparent war zu lesen: Porsche produziert Klimaschweine. Was bei den Beschäftigten nicht immer auf Zustimmung stieß. Allerdings kamen einige von ihnen in der Mittagspause vorbei und diskutierten mit den Greenpeace-Aktivisten.

Autoindustrie bricht freiwilliges Versprechen

Der Kohlendioxid-Ausstoß der 2006 produzierten Porsche-Fahrzeuge lag im Schnitt bei 297 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer, das entspricht mehr als zwölf Litern Benzin auf 100 Kilometern. Laut freiwilliger Selbstverpflichtung der europäischen Automobilindustrie sollten Neufahrzeuge ab 2008 im Flottenverbrauch nur noch 140 Gramm pro Kilometer ausstoßen. Davon sind die Autobauer allerdings noch Lichtjahre entfernt und können es zeitlich auch nicht mehr schaffen.

{image_r}Seit Jahren geben Autohersteller wie Porsche Versprechungen zum Klimaschutz ab, die sie nicht halten, sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace. Es sind vor allem die deutschen Unternehmen, die aus der Selbstverpflichtung der Autoindustrie zum Klimaschutz eine Luftblase machen. Gerade Porsche als eine der imageträchtigsten Marken setze aber ein völlig falsches Signal mit seinem Cayenne-Klimaschwein.

Einfache Logik: Mehr Masse - mehr Verbrauch; weniger Masse - ...

Greenpeace fordert für die Autoindustrie einen verbindlichen CO2-Grenzwert von 100 Gramm pro Kilometer bis 2012. Auch Porsche muss die klimarelevanten Emissionen seiner Neufahrzeuge entsprechend absenken. Das funktioniert nur, wenn nicht immer schwerere Wagen gebaut werden, die allein durch ihre Masse mehr verbrauchen.

Auch die deutschen Hersteller müssen akzeptieren, dass Autos in Zukunft wieder leichter werden müssen, fordert Specowius. Porsche ist auf dem falschen Weg, wenn sie den Cayenne in Zukunft mit Hybrid-Technik bauen wollen. Damit nimmt das Fahrzeuggewicht sogar noch weiter zu. Mit vorhandener Technik und einem Fahrzeugkonzept, das weniger und nicht mehr Ressourcen verbraucht, könnte der Verbrauch des Cayenne um bis zu 40 Prozent reduziert werden.

Die Lösung: SmILE - gibt's schon seit 1996

Die notwendige Technologie dafür ist längst bekannt und sogar umgesetzt: Das beweist Greenpeace mit seinem SmILE-Fahrzeug. Beim SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, Light, Efficient) werden Autos kompakt gebaut und mit intelligenter Technik betrieben. Sie müssen leicht und effizient sein.

Dieses technische Konzept erlaubt es, den Spritverbrauch der meisten Serienmodelle bis zur Hälfte zu reduzieren. Es funktioniert mit vorhandener Technik, ohne Mehrkosten und ohne Einbußen bei Fahreigenschaften und Sicherheit.

Das SmILE-Prinzip hat Greenpeace schon 1996 erfolgreich mit dem Umbau eines serienmäßigen Renault Twingo verwirklicht, dessen Verbrauch mit drei Litern gegenüber dem ursprünglichen Fahrzeug um 50 Prozent niedriger liegt.

Machen Sie mit. Fordern Sie Autohersteller auf, endlich zukunftsfähige Autos mit geringerem Spritverbrauch zu produzieren.

  • CO2 action Porsche

    CO2 action Porsche

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Auf die Reichstagswiese hat man ein 35 Meter langes Symbol eines Thermometers gelegt. Dessen Quecksilbersaeule wird durch einen Feuerring illuminiert. Auf einem Banner steht „Klimaschutz: In Paris versprochen. In Berlin gebrochen“.
  • 17.12.2024

Im Weißen Haus zieht ein Fan der Fossilen ein, in Deutschland wird Kritik an Klima- und Naturschutz zum Wahlkampfschlager. Wohin steuert der Umweltschutz? Im Gespräch mit zwei Greenpeace-Expertinnen.

mehr erfahren
Make Polluters Pay Waage
  • 25.11.2024

Die Klimakonferenz endet mit Finanzzusagen, die weit zurückbleiben hinter dem Nötigen. Beim Klimaschutz kommt sie gar nicht voran. Hoffnung spendet allein das nächste Gastgeberland Brasilien.

mehr erfahren
COP29  Symbolbild
  • 11.11.2024

Die kletternden Temperaturen machen die Welt unsicherer. Deshalb reden die Staaten bei der diesjährigen Klimakonferenz viel über Geld. Klimaschutz und Anpassungen in den ärmsten Staaten müssen finanziert werden.

mehr erfahren
Fossil Fuel Phase Out Protest at COP 28
  • 07.11.2024

Das Tempo von Klimakrise und Klimadiplomatie klafft schmerzhaft auseinander. Warum die UN-Klimakonferenz dennoch wichtig ist, worum es diesmal geht und weshalb Greenpeace hinfährt.

mehr erfahren
Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.
  • 22.10.2024

Die erste Anhörung gegen das "Grüne" Label für Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie ist beendet. Greenpeace war vor Ort und zeigt im neuen Report: Das würde den Klimazielen der EU widersprechen.

mehr erfahren
Roie Galitz, Wildtierfotograf und Botschafter von Greenpeace Israel, dokumentiert den Bråsvellbreen, eine der längsten Gletscherfronten in der Arktis. Die Eisfläche des Gletschers im Svalbard-Archipel erstreckt sich 45 km über die Landschaft und ist Teil der größeren Eiskappe Austfonna.
  • 19.09.2024

Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems.

mehr erfahren