Greenpeace-Energiekonzept: Energiewende mit "Plan"
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Wenige Tage bevor sich in Berlin Bundesregierung und Ministerpräsidenten zum Energiegipfel treffen, hat Greenpeace ein Konzept vorgestellt, mit dem Deutschland Vorreiter werden kann: Atomausstieg bis 2015, keine Kohlestromversorgung mehr in 2040 - Der Plan zeigt Schritt für Schritt, wie eine vollständige Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien bis 2050 machbar ist."Die Bundesregierung muss jetzt beweisen, dass sie die angekündigte Energiewende ernst meint", sagt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace. "Die Technologien stehen bereit, die Konzepte liegen auf dem Tisch und die Menschen wollen so schnell wie möglich raus aus der Atomkraft und rein in den Klimaschutz! Als Brückentechnologie fordert Greenpeace Erdgaskraftwerke und hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung. Zudem muss ein Energieeffizienzgesetz beschlossen werden, das den Namen auch verdient. So können der geforderte Atomausstieg mit Augenmaß bis 2015 und Klimaschutz zugleich umgesetzt werden", so Böhling.
Für einen geordneten Atomausstieg bis 2015 müssen 16 Erdgaskraftwerke gebaut werden, die zum größten Teil bereits in Bau sind. Parallel kann der Anteil von hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen gesteigert und der Ausbau der Erneuerbaren Energien auf rund 40 Prozent bis 2020 erhöht werden. Ab 2040 braucht Deutschland keine Kohlekraftkraftwerke mehr. Laut Plan kann das Land seinen CO2-Ausstoß bis 2020 um 46 Prozent und bis 2050 um 90 Prozent reduzieren.
Bis 2030 wird die Energiewende 300 Milliarden Euro Brennstoffkosten sparen
Kohle ist eine komplett überholte Technologie. Zukünftig darf nur noch in Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Erdgaskraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplung investiert werden. Alles andere wäre widersinnig und würde den Klimawandel weiter anheizen. Greenpeace fordert daher von der Bundesregierung, jetzt die entsprechenden Gesetze für Neuinvestitionen auszuarbeiten. Denn: Wird Deutschland zukunftsgerecht erneuert, profitieren alle. Das atomare Risiko sinkt. Eine saubere Umwelt verbessert die Lebensqualität. Und nebenbei bringt eine gut geplante Energiewende volkswirtschaftliche Einsparungen von 300 Milliarden Euro bis 2030 mit sich. Bis zur Mitte des Jahrhunderts könnten allein im Bereich Erneuerbarer Energien eine Million Arbeitsplätze entstehen.
"Eine Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien ist technisch möglich, ökologisch notwendig und volkswirtschaftlich sinnvoll. Sie erfordert zwar höhere Investitionen zu Beginn, die zahlen sich aber mittel- und langfristig aus", sagt Dr. Michael Sterner, Wissenschaftler am Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik.