Jetzt spenden
Glühbirne

Das Ende der Glühbirne - nicht das Ende der Welt

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die gute alte Glühlampe, dieser Mini-Heizofen für lange Winterabende ist seit 2014 und seit August 2023 nun auch die normale Leuchtstoffröhre Geschichte. Zu uneffektiv, lautet das Urteil, in Zeiten des Klimawandels nicht mehr zu verantworten. Energiesparlampen, Halogen- und LED-Leuchten gehört die Zukunft. Eine vernünftige Entscheidung - auch wenn die Energiesparlampe beileibe nicht wunschlos glücklich macht. 

Gerade mal fünf Prozent der eingesetzten Energie setzt die herkömmliche Glühlampe in Licht um. Den großen Rest von 95 Prozent verschenkt sie in Form von Wärme. Ihr Abgang steht seit 2005 fest und erfolgt stufenweise. Ab 1. September 2009 verschwinden zunächst die 100-Watt-Birne und die meisten Leuchten mit mattiertem Glas. Ein Jahr später ist die 75-Watt-Birne an der Reihe. Ab September 2012 sind alle Glühlampen verboten. Lagerbestände dürfen noch verkauft werden.

Energiesparlampen wandeln 25 Prozent der Energie in Licht um. Die EU spart dadurch schätzungsweise bis zu 28 Millionen Tonnen CO2 ein - eine beträchtliche Menge, die das Verbot der Glühlampe durchaus rechtfertigt.

Hinzu kommt, dass gute Energiesparlampen erheblich länger brennen als Glühlampen. Wer sicher gehen will und es sich leisten kann, sollte allerdings die etwas teureren Qualitätsprodukte kaufen. Billigprodukte sind zwar immer noch langlebiger als Glühbirnen, können jedoch in der Regel mit den Markenprodukten nicht mithalten.

Die dunklen Seiten der Energiesparlampe

Ein echter Nachteil der Energiesparlampe ist ihr Quecksilbergehalt: Jede enthält 4,5 Milligramm des giftigen Schwermetalls. Deshalb ein Tipp für Verbraucher/innen: Zerbricht Ihnen eine Energiesparlampe, bitte sofort Fenster und Türen öffnen, um den Raum gut zu lüften. Und auf keinen Fall zum Staubsauger greifen. Der verteilt das Quecksilber im ganzen Raum und erhöht die Gefahr. Fegen Sie die Reste mit Besen und Schaufel zusammen und entsorgen Sie sie. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder oder ältere Menschen in der Nähe sind.

Ein anderer Nachteil sind elektromagnetische Wellen - allgemein bekannt als Elektrosmog. Sie sind in ihrer Wirkung umstritten, doch ist nicht auszuschließen, dass empfindliche Menschen gesundheitlich beeinträchtigt werden. Deshalb sollten Energiesparlampen nie im Nahbereich des Kopfes - 30 Zentimeter und weniger - aufgestellt sein.

Ist allzu große Nähe nicht zu vermeiden, bieten sich Niedrigvoltlampen als Alternative an, also Halogen- oder LED-Leuchten. Ohnehin ist die LED-Lampe das Leuchtmittel der Zukunft. Sie wandelt 50 Prozent der Energie in Licht um, ist also wesentlich effizienter - aber leider auch teurer. Trotzdem: Wer sie sich leisten kann, ist mit LED-Leuchten gut beraten.

Patzer bei der Umsetzung

Leider hat die Bundesregierung bei der Umsetzung der EU-Richtlinie den Verbraucherschutz vergessen. Sie hätte dafür sorgen müssen, dass auf der Verpackung gut lesbar vor Quecksilber und Elektrosmog gewarnt wird.

Ein zweiter Mangel ist die Entsorgung. Energiesparlampen sind wegen des Quecksilbergehalts Sondermüll. Also sind Abgabestellen oder Container im alltäglichen Umfeld erforderlich, um ausgediente Leuchten umweltgerecht loswerden zu können. Diese aber gibt es nicht. Derzeit müssen ausrangierte Energiesparlampen zum nächsten Recyclinghof gebracht werden - ein Aufwand, der so manchen Verbraucher dazu verleiten könnte, die Leuchte einfach in den Hausmüll zu werfen. Auch hier muss dringend nachgebessert werden.

Fazit: Die Energiesparlampe hilft, Strom effizienter zu nutzen und CO2 zu vermeiden. Das ist in jedem Fall sinnvoll. Trotzdem ist sie eine Übergangslösung. Längerfristig empfiehlt Greenpeace, die noch effizientere und umweltfreundlichere LED-Leuchte weiterzuentwickeln.

Mehr zum Thema

Wärmepumpe

Wärmepumpen: alles Wissenswerte

Wärmepumpen sind das A und O, um Heizen klimaneutral zu bekommen. Aber wie geht der Einbau? Was kostet das? Und ist so eine Wärmepumpe nicht laut? Hier finden Sie Antworten auf gängige Fragen.

mehr erfahren über Wärmepumpen: alles Wissenswerte
Anlage für grünen Wasserstoff

Grüner Wasserstoff: keine Universallösung

Grüner Wasserstoff aus erneuerbarer Energie ist kein Allheilmittel in der Klimakrise – sondern eine knappe Ressource, die gezielt eingesetzt werden muss. Wo das sinnvoll ist - und wo nicht.

mehr erfahren über Grüner Wasserstoff: keine Universallösung
Windpark bei Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern

Windkraft

Windkraft – zweitliebste Energieform in Deutschland. Sie spielt beim grundlegenden Umbau der deutschen Energieversorgung sowohl an Land als auch auf dem Meer eine herausragende Rolle.

mehr erfahren über Windkraft
Licht fällt aus einem Dachfenster

Wärmewende

Auch Gebäudewärme muss schnell klimaneutral erzeugt werden, wollen wir die Klimaziele schaffen und unabhängig vom Import fossiler Energien werden. Eine Wärmewende muss her, und Greenpeace sagt, wie.

mehr erfahren über Wärmewende
Windpark at Haarberg

Wie viele Windräder gibt es in Bayern?

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren über Wie viele Windräder gibt es in Bayern?
Sonnenblume und Windmühle in der Nähe von Wismar in Brandenburg.

Ökostromanbieter

Wie finde ich den richtigen Stromanbieter? Diese Frage stellen sich viele. Denn Stromgewinnung aus fossiler Energie schädigt das Klima und die Umwelt.

mehr erfahren über Ökostromanbieter