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Einwegplastik vor weißem Hintergrund
Fred Dott / Greenpeace

Frankreich verbietet Wegwerfbesteck

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4,7 Milliarden Plastikbecher werden in Frankreich jedes Jahr weggeworfen. Das wird sich ändern: Frankreichs Präsident François Hollande will Plastikgeschirr und -besteck ab 2020 verbieten. Er begründet seine Entscheidung mit den nationalen Maßnahmen für den Schutz des Klimas. Das Energiewende-Gesetz „Energy Transition for Green Growth“ verbietet die Verwendung von Einweg-Löffeln und -Tellern aus Kunststoff ab dem Jahr 2020.

Doch davon profitiert nicht nur das Klima. Mittlerweile findet sich Plastik überall in unseren Ozeanen – nicht nur in „Müllstrudeln“ von der Größe halber Kontinente. Schätzungsweise 150 Millionen Tonnen Plastikmüll haben sich in den Meeren bereits angesammelt; bis zu 13 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle gelangen jährlich von Land ins Meer. Der Nutzen für ein schnelles Mittagessen oder einen Kaffee im Gehen steht in keinem Verhältnis zu den Schäden, die falsch entsorgte „To Go“-Plastikabfälle anrichten.

Aufräumaktion im Meer

Vor Kurzem hat Greenpeace gemeinsam mit dem Verein Jordsand die Vogelschutzinseln Nigehörn und Scharhörn im Hamburgischen Wattenmeer aufgeräumt und rund zwei Tonnen Müll gesammelt. Unter dem gesammelten Abfall haben Greenpeace-Aktivisten Plastik aus dem Alltag wie Flaschen, Luftballons und vieles mehr gefunden. Dabei werden nur etwa 15 Prozent der Abfälle im Meer an Land angespült. Rund 70 Prozent sinkt auf den Meeresboden.

Auch aus diesem Grund macht Frankreich ernst beim Thema Plastik. Auch Tüten aus dem Material sind in Zukunft verboten; das wurde bereits im Juli dieses Jahres beschlossen. Und was ist mit Deutschland? Bislang bewegt sich hier wenig: Verschiedene Einzelhändler geben mittlerweile Einkaufstüten aus Kunststoff nur mehr gegen eine Gebühr ab, der Lebensmittel-Discounter Lidl hat angekündigt, ab 2017 ganz auf Plastiktüten zu verzichten.

Doch Selbstverpflichtungen lösen das Problem nicht, denn sie sind jederzeit rückgängig zu machen – und häufig bringen sie nicht viel, wie sich in der Kosmetikindustrie am Beispiel Mikroplastik zeigt. Zwar verzichten viele Hersteller von sich aus auf verschiedene Inhaltsstoffe aus Kunststoff, die als Schleifpartikel oder ähnliches dienen – jedoch zu langsam, zu selektiv und nicht umfassend genug. Derweilen gelangen die winzigen Plastikpartikel weiterhin täglich in unsere Abwässer – und damit ins Meer. Verbindliche, gesetzliche Regelungen wie in Frankreich wären besser. Wir fragen uns und die Bundesregierung: Wann geht unsere Umweltministerin Barbara Hendricks endlich das Thema Mikroplastik in Kosmetik-, Körperpflege- und Reinigungsmitteln an?

Anschauen: Die unglaubliche Geschichte eines Löffels

>> Unterstütze uns bei dem Schutz der Meere: www.greenpeace.de/wellemachen

Müllhalde mit Kühen in Ghana

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