Steine versenken, Lebensraum schenken: Greenpeace vor Schweden
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Meeresschutz mal anders: Am Montag haben Greenpeace-Aktivisten damit begonnen, 300 tonnnenschwere Steine im Kattegat vor der schwedischen Küste zu versenken. Obwohl die Meeresregion 100 Kilometer südlich von Göteborg als Schutzgebiet ausgewiesen ist, wird dort mit riesigen Schleppnetzen weiter gefischt, was das Zeug hält. Sind jedoch die Steine erst einmal gesetzt, wird dort das Fischen unmöglich sein. Dass diese Schutzmethode Fisch und Natur hilft, zeigen Untersuchungen zu den positiven Auswirkungen einer ähnlichen Aktion von Greenpeace 2008 in der Nordsee.
Die Regionen Fladen und Lilla Middelgrund im Kattegat, 100 Kilometer südlich von Göteborg, stehen nur formal unter Schutz: Grundschleppnetz-Fischer durchpflügen die artenreichen Kaltwasserriffe und Sandbänke. Über 300 Felsbrocken wollen die Aktivisten mit Hilfe des Greenpeace-Schiffes Beluga II und eines weiteren Frachtschiffes dort versenken. Im vergangenen Sommer haben die Aktivisten bereits ein Sylter Schutzgebiet mit Steinen vor rücksichtslosen Fischereimethoden gesichert. Greenpeace fordert, dass sich die EU-Fischereiminister mit den Umweltministern auf nutzungsfreie Zonen einigen. Die Fischereiminister erteilen bisher Fangquoten, die auch das Schleppnetzfischen in Natura 2000-Schutzgebieten ermöglichen. Das sind besonderere Schutzgebiete, die länderübergreifend Tier- und Pflanzenarten in der Europäischen Union schützen sollen.
Die überfischten Meere vor unserer Haustür brauchen Schutz des Sylter Außenriffes vor Schleppnetz-Fischerei ausgebracht. Eine Untersuchung der Steine vom Juni 2009 hat gezeigt, dass dort keine Schleppnetz-Fischerei mehr stattgefunden hat. Zahlreiche Arten besiedeln heute die mehr als 300 Tonnen Felsgestein, die das Sylter Außenriff erweitern.