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Was Umweltminister Gabriel heute vorgeschlagen hat, ist ein reines Konjunkturprogramm für die Autoindustrie auf Kosten der Umwelt und der Steuerzahler, sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace. Damit würden zwei Jahre lang Neuwagen gefördert, egal wie viel Sprit sie verbrauchen und wie stark ihr CO2-Ausstoß dem Klimawandel einheizt. Sauber bei Schadstoffen heißt in diesem Fall eben nicht klimafreundlich.
Die Fahrzeugbauer haben ihre eigene Selbstverpflichtung nicht eingehalten, den Verbrauch ihrer Pkw bis 2008 im Durchschnitt auf 5,8 Liter zu senken. Trotzdem unterstützt die Bundesregierung die deutsche Autoindustrie bei ihrem Versuch, zukünftige CO2-Vorgaben der EU-Kommission zu torpedieren.
Alle großen deutschen Autobauer erwarten auch für 2008 etliche Milliardengewinne und haben weitere als Reserven auf der Rückbank liegen. Dennoch wird dem Lieblingskind der deutschen Wirtschaft Hilfe wegen der Finazkrise in Aussicht gestellt, die nicht von klimafreundlichen Vorgaben abhängig ist.
Statt Steuergelder direkt an die Autoindustrie zu zahlen, müssen endlich steuerliche Anreize für den Kauf spritsparender Pkw geschaffen werden, fordert Greenpeace. Dienstwagenbesteuerung und Kfz-Steuer müssen am CO2-Ausstoß ausgerichtet werden.
}Ohne klare Vorgaben wird die Autoindustrie weiter spritfressende Autos bauen, so Specowius. Vor allem die verfehlte Modellpolitik der Autobauer hat zum aktuellen Absatzeinbruch geführt. In Zeiten von Klimawandel und hohen Spritpreisen bekommen die Autobauer nun vom Verbraucher die Quittung für ihre Ignoranz. Dabei ist der Bau spritsparender Fahrzeuge kinderleicht.
Bereits vor 13 Jahren hat Greenpeace mit seinem SmILE-Konzept (Small, Intelligent, Light, Efficient) bewiesen, dass der Spritverbrauch ohne Einbußen bei Leistung und Sicherheit mit vorhandener Technik halbiert werden kann. Die Umweltorganisation legte damit das erste Drei-Liter-Auto auf Basis eines Serienfahrzeugs vor.
(Autorin: Simone Wiepking)