Eröffnung Ozeaneum und 1:1 Riesen der Meere
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Endlich ist es soweit: Mit vier Ausstellungen und 39 Aquarien eröffnete am 12. Juli eines der größten Museumsprojekte in Deutschland - das neue OZEANEUM in Stralsund. Die in Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Meeresmuseum und Greenpeace entstandene Ausstellung 1:1 Riesen der Meere durfte dabei zu den Höhepunkten zählen.
In der Eingangshalle konnten die Besucher bereits Skelette eines Finn- und eines Pottwals bewundern. Doch Hauptattraktion war die große Halle mit den vier Wal-Exponaten von Greenpeace: Blauwal, Buckelwalmutter mit Kalb und Orca in Originalgröße.
Großer Andrang bei der Eröffnung des OZEANEUMS
Das Eröffnungswochenende ist vorbei und bescherte dem neuen OZEANEUM in Stralsund einen prominenten Einstand an der Ostseeküste. Rund 17.000 Neugierige kamen, um sich das neue spektakuläre Gebäude direkt am Strelasund, das Meeresmuseum und die Greenpeace-Ausstellung 1:1 Riesen der Meere anzuschauen.
Auch auf die Beluga II strömten Besuchende en masse. Das Greenpeace-Aktionsschiff hatte direkt vor den Toren des OZEANEUMs festgemacht. Samstag und Sonntag lud die Crew ein zu Open Boat und Sonntagabend-Kino. Auch im Bauch der Beluga konnten interessierte Stralsunder wie Urlauber eine kleine Ausstellung zu Walfang und Walschutz betrachten.
Einzigartige Exponate in der neuen Ausstellung
Ein 26 Meter langer Blauwal, ein 16 Meter langes Buckelwalweibchen mit Kalb, ein 15 Meter langer Pottwal im Kampf mit einem Riesenkalmar und ein acht Meter langer Orca werden unter anderem faszinierend echte Einblicke in die Welt der Unterwasser-Giganten bieten. Der Bau eines jeden Exponates dauerte zwischen einem und drei Monaten. Für die nötige Stabilität sorgt ein Stahlgerüst in den Bäuchen der Modelle. Aus Styroporblöcken schnitzten Bildhauer anschließend die Modell-Körper. Spezialspachtel, Brandschutzfarbe und glasfaserverstärktes Polyesterharz sorgen für eine glatte, dehnbare und feuerresistente Oberfläche. Abschließend wurden die Exponate naturgetreu bemalt.
In der 20 Meter hohen Ausstellungshalle des OZEANEUMs können die Besucher auf Liegen die Dimensionen der Riesen der Meere mit allen Sinnen erfahren. Neben der Faszination wird die Ausstellung auch über die Bedrohungen der Meeresriesen informieren.
In keinem anderen Museum der Welt sind die Giganten der Ozeane so umfassend und leibhaftig zu erfahren wie hier im OZEANEUM, sagt Thomas Henningsen, Projektleiter bei Greenpeace. Diese wunderbaren Tiere sind durch den Klimawandel, die Fischerei und die Verschmutzung ihres Lebensraumes bedroht. Wir wollen mit unserer Ausstellung die Faszination der Meeresriesen und ihre Bedrohung erlebbar machen. Für Greenpeace bietet die Ausstellung eine weitere Möglichkeit, Menschen für den Schutz der Meere und der Wale zu sensibilisieren.
Kriterien für die Auswahl der Tiere
Auch bei der Auswahl und Haltung der rund 7.000 lebenden Meerestiere im Aquarium haben sich Greenpeace und das Deutsche Meeresmuseum auf strenge, ökologische Kriterien geeinigt. Exoten und vom Aussterben bedrohte Arten dürfen nicht gezeigt werden. Alle Tiere werden in einer Umgebung leben, die ihrem natürlichen Lebensraum nachgestaltet ist. Sowohl für die Aquariumstechnik, als auch für die Energieversorgung und dem Einsatz von Baumaterialien wurden umweltfreundliche Konzepte eingesetzt.
- Es dürfen keine Exoten, etwa tropische Korallenfische gezeigt werden.
- Es dürfen keine Meeresschildkröten oder marine Säugetiere (zum Beispiel Robben und Kleinwale) gehalten werden.
- Grundsätzlich dürfen vom Aussterben bedrohte Arten nicht zur Schau gestellt werden. Grundlage sind hier das Washingtoner Artenschutzabkommen (WAA) und die IUCN beziehungsweise die korrespondierenden Richtlinien der Europäischen Union und die Gesetze beziehungsweise Verordnungen der EU und/oder Bundesrepublik Deutschland.
- Ausnahmsweise, zum Beispiel im Falle eigener Zucht oder der Teilnahme an Wiederansiedlungs-, Zucht- oder Forschungsprojekten, dürfen geschützte Arten gezeigt werden.
- Wenn geschützte Arten gezeigt werden, muss Greenpeace darüber informiert werden sowie ein entsprechender Hinweis auf der Infotafel erscheinen, zum Beispiel Seepferdchen, geschützt nach WAA (Anhang II). Ferner muss der Grund für die Ausnahme (beispielsweise Teilnahme an Wiederansiedlungsprojekt) für den Besucher ersichtlich sein. Wenn Behörden Tiere von außerhalb der oben definierten Regionen zur zeitweiligen Unterbringung ins OZEANEUM geben, dürfen diese dort gehalten werden, bis die Behörden für eine endgültige Unterbringung gesorgt haben.
Kriterien für die Haltung der Tiere
- Alle Tiere müssen in einer dem natürlichen Lebensraum nachgestalteten Umgebung gezeigt werden.
- Die Haltungsbedingungen müssen dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen.
- Greenpeace erhält eine vollständige, jeweils aktuelle Artenliste mit der Kennzeichnung, welche Arten Nachzuchten und welche Wildfänge sind.
- Tierärztliche Berichte und/oder Gutachten können nach Abstimmung durch einen von Greenpeace beauftragten Veterinärmediziner eingesehen werden. Für das OZEANEUM wird zwecks genauer Dokumentation eine vollständige, detaillierte Erfassung der Haltungsdaten wie zum Beispiel Krankheiten, Medikation und Fütterungsverhalten vorgenommen.
- Bei ungewöhnlich hoher Sterblichkeitsrate soll die Haltung der betroffenen Art zunächst eingestellt werden, bis die Ursache gefunden und eine Verbesserung umgesetzt ist.
OZEANEUM und 1:1 Riesen der Meere besuchen
Schauen Sie doch einmal vorbei und lassen sich von unserer Ausstellung 1:1 Riesen der Meere faszinieren. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Eintauchen in die Unterwasserwelt der Meeresriesen. Außerdem lohnt sich ein Besuch des Meeresmuseums. Ausstellungen mit Präparaten von Robben, Walen und Wasservögeln informieren über Vielfalt und Bedrohungen der Lebensräume im Meer.
OZEANEUM Stralsund, Hafeninsel, 18439 Stralsund, Tel:03831-265 06 01, Webseite: www.ozeaneum.de