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Das Greenpeaceschiff Artic Sunrise traf etwa 50 Kilometer vor Sizilien auf die Piratenfischer. Die Crew der Diomede II fischte mit einem acht bis zehn Kilometer langem Treibnetz in internationalen Gewässern. Der Name und die Registriernummer des Schiffes waren verdeckt.
Damit wollte die Crew offensichtlich verhindern, identifiziert zu werden. Und das aus gutem Grund: Fischereimethode und -ort waren illegal. Die Diomede II hatte nur eine Lizens für Langleinenfischerei und verankerte Netze. Außerdem durfte sie nur innerhalb einer 15 Kilometerzone vor der Küste fischen.
Die Artic Sunrise begleitet den Piratenfischer nun in seinen Heimathafen. Dort soll die Küstenwache das illegale Treibnetz und den Fang konfiszieren. Treibnetze wirken wie große Todeswände für Fische und andere Meeresbewohner. Und trotz des Verbotes sind immernoch im Mittelmeer im Einsatz. Die italienischen Behörden stellen jedes Jahr mehrere Hundert Kilometer sicher.
Verbote sind nutzlos, solange sie nicht umgesetzt werden, sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Die EU-Behörden müssen striktere Kontrollen veranlassen und härtere Strafen beschließen. Es ist skandalös, dass wir trotz des jahrzentelangen Verbotes dieser Fischerei immer noch nagelneu gebaute Treibnetzboote im Mittelmeer aufspüren.
Die Europäische Kommission will zwar neue Gesetze gegen die Treibnetzjagd erlassen. Italien und andere Staaten versuchen diese jedoch zu verwässern.
Greenpeace fordert die Einrichtung von Meeresschutzreservaten im Mittelmeer. Weltweit sollen 40 Prozent der Meere unter Schutz gestellt werden. So könnten sich die Meeresbewohner von der zunehmenden Überfischung erholen. Auch der Fisch-Industrie kommt das zu Gute, denn nur so hat sie eine Zukunft.