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Nisshin Maru und Oriental Bluebird

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Offensichtlich lassen sich die Japaner bei ihrem Treiben nicht gern beobachten: Als Greenpeace-Aktivisten von Schlauchbooten aus das Umladen des Walfleischs dokumentieren, nähern sich zwei ihrer harpunenbewehrten Jagdschiffe. In engen Zirkeln umkreisen sie über eine Stunde lang unsere Schlauchboote, kommen zum Teil bis auf wenige Meter heran.

Schon vor einer Weile ist das australische Beobachtungsschiff Oceanic Viking am Horizont aufgetaucht. Als es sich dem Ort des Geschehens nähert, lassen die Japaner von den Greenpeace-Schlauchbooten ab - Zeugen unerwünscht.

{image_r}Dem Vorfall war morgens eine Greenpeace-Aktion vorausgegangen. Eines der Greenpeace-Schlauchboote war zwischen die Nisshin Maru und die Oriental Bluebird gefahren. Eine halbe Stunde lang konnten die Aktivisten das Betanken verzögern. Dann mussten sie den Protest abbrechen. Das Risiko war zu groß.

Die Oriental Bluebird - doppelt illegal

Die Oriental Bluebird gehört offiziell nicht zur japanischen Walfangflotte. De facto aber ist das unter panamaischer Flagge fahrende Schiff für die Jäger unverzichtbar. Es versorgt die Flotte mit Treibstoff und übernimmt das Fleisch der getöteten Wale, um es nach Japan zu bringen.

Damit treibt die japanische Regierung es diesmal auf die Spitze, sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Die Ausrüstung der Fangflotte ist doppelt illegal! Zum einen wird gegen das Umweltprotokoll des Antarktisvertrages verstoßen, zum anderen gegen die Auflagen der Internationalen Walfangkommission. Jetzt wird es Zeit, dass sich auch die Bundesregierung äußert!

Nach Artikel 8 der Internationalen Konvention zur Regulierung des Walfangs (ICRW) braucht die Oriental Bluebird eine Erlaubnis ihres Flaggenstaates Panama, um mit der japanischen Flotte im Walschutzgebiet zu operieren. Diese Erlaubnis hat sie nicht. Das Schiff ist illegal in der Antarktis unterwegs.

Laut Umweltschutzprotokoll des Antarktisvertrages müsste der Versorgung der Walfangflotte durch die Oriental Bluebird außerdem eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorausgehen. Eine solche Prüfung liegt nicht vor. Auch aus diesem Grund ist das Auftauchen des Versorgungsschiffes und die Übergabe von Treibstoff illegal.

{image}Das Gebiet ist nicht umsonst durch internationale Abkommen besonders geschützt. Auslaufender Treibstoff kann im empfindlichen Ökosystem des Südpolarmeeres extreme Schäden anrichten. Das Betanken in den antarktischen Gewässern ist darum unverantwortlich.

Maack: Um das mögliche antarktische Horrorszenario komplett zu machen, ist noch zu erwähnen, dass kein Schiff der japanischen Walfangflotte Eisklasse hat. Dadurch erhöht sich die Gefahr eines Umweltdesasters durch eine Schiffshavarie mit anschließendem Ölunfall. Damit ist das Maß gestrichen voll!

Das Greenpeace-Schiff Esperanza verfolgt die Nisshin Maru seit elf Tagen. Elf Tage, in denen das Fabrikschiff vor uns davongefahren ist. Elf Tage, in denen auch nach Aussage des japanischen Fischereiministeriums kein Wal getötet wurde. Es sieht so aus, als wollten die Japaner jetzt nicht länger warten. Im Weblog unserer Aktivistin Regine Frerichs halten wir Sie über den Fortgang der Ereignisse auf dem Laufenden.

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