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Einst durchwanderten so große Schwärme das Mittelmeer, dass der Blauflossenthun geradezu zum Symbol dieses Meeres wurde. Heute gehört der wendige Räuber –- er kann bis zu 700 Kilo schwer und drei Meter lang werden - zu den gefährdeten Fischarten. Der Fang ist ein einträgliches Geschäft. In Japan kann ein einziges Tier dieser Art 15.000 US-Dollar einbringen. Doch die Bestände reichen längst nicht mehr aus, um den weltweiten Appetit zu stillen.

Die Thunfischbestände des Mittelmeeres stehen am Rande des Zusammenbruchs. Dafür haben hemmungslose Überfischung und Piratenfischerei gesorgt. Was soll in Zukunft mit dem Fisch geschehen? Darüber werden die Teilnehmer des ICCAT-Treffens während der nächsten zehn Tage diskutieren. Greenpeace fordert ein absolutes Fangverbot für den Blauflossenthunfisch, bis sein Bestand sich erholt hat. In den letzten Jahren wurden jährlich etwa 50.000 Tonnen der Art gefangen. Erlaubt waren 32.000 Tonnen.

Der sogenannte Thunfisch-Schutzplan, der letztes Jahr verabschiedet wurde, ist einfach nur ein schlechter Scherz, empört sich Thilo Maack, Meeresexperte von Greenpeace. Mit der erlaubten Fangquote überschreitet die ICCAT die Empfehlungen ihrer eigenen Wissenschaftler fast um das Doppelte. Und die Kommission bekommt es nicht einmal hin, für die Einhaltung dieses Plans zu sorgen. Wenn die ICCAT wirklich den Blauflossenthunfisch schützen und ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren will, muss sie sofort etwas unternehmen. Sie muss den Fang jetzt verbieten.

{image_r}Gesetzesbrüche waren - was den Fischfang betrifft - 2007 weit verbreitet, Mitglieder der ICCAT selbst daran beteiligt. Die EU gab zum Beispiel an, mindestens 20 Prozent mehr als ihre erlaubte Quote gefangen zu haben. Zahlreiche Skandale wurden aufgedeckt. Einige Länder haben einfach ihre Quote überschritten und unter der Quote anderer Staaten gefangen. Im Oktober veröffentlichte die französische Presse einen neuen Skandal. Demnach haben türkische Schiffe unter französischer Quote gefangen.

In einem am Freitag veröffentlichten Bericht zählt Greenpeace eine Reihe illegalen Thunfischfangs innerhalb des Einflussgebietes der ICCAT auf, speziell im Mittelmeer. Er basiert auf sorgfältiger Recherche und Überwachung durch Greenpeace auf See. Es wird aufgezeigt, wie die momentanen Maßnahmen gegen illegalen Fischfang komplett fehlschlagen.

Der Bestand des Blauflossenthuns steht kurz vor dem Zusammenbruch. Der Fisch darf so lange nicht mehr gefangen werden, bis sichergestellt ist, dass sein Bestand sich längerfristig erholt. Außerdem müssen seine Laichgebiete voll geschützt und ein wissenschaftlich erarbeiteter Schutzplan erzwungen werden, fügt Maack hinzu. Zusätzlich muss die ICCAT illegalen, unregulierten und undokumentierten Fischfang bekämpfen - in allen Arten der Fischerei. Dabei muss auch das Ökosystem geschützt werden. Diese Richtlinien müssen auf internationaler Ebene gesetzlich verankert werden.

Greenpeace plädiert für die Einrichtung eines Netzwerks von Meeresschutzgebieten. Als nachhaltige Lösung müssen 40 Prozent der weltweiten Ozeane vor Überfischung und Ausbeutung geschützt werden.

{image}Der Greenpeace-Report ist auf Englisch nachzulesen. Er zeigt auf, wie illegale italienische und japanische Flotten es auf den Thunfisch abgesehen haben; geht auf illegale Treibnetzfischerei unter italienischer und tunesischer Flagge ein; auf unregulierte und illegale Fischerei-Aktivitäten unter der lybischen Flagge; auf irreführende Berichte über Thunfischfänge der taiwanesischen Flotte im Atlantik; auf die Praxis des Umladens der Fänge von einem Schiff zum anderen, wodurch illegaler Fang oft nicht mehr nachgewiesen werden kann. Außerdem beschreibt er, wie einige Flotten unter fremder Flagge fischen, um so nicht mehr den Gesetzen der ICCAT zu unterliegen.

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SOS aus der Arktis: Stoppt den Tiefseebergbau!

Die norwegische Regierung will in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem Tiefseebergbau starten. Damit gefährdet sie das Wohlergehen der Meere und der Lebewesen, die dort leben. Wir müssen die Zerstörung der Tiefsee zur Ausbeutung des Meeresbodens verhindern, bevor es zu spät ist.

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Datum
Walroß auf Eisscholle in der Arktis

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