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Anfang des Jahres hat Exxon auf die anwachsende Kritik an seiner Spendenpraxis reagiert. Den Kritikern wie der angesehenen britischen Royal Society, US-Senatoren und anderen sollte mit einer gut geplante PR-Kampagne der Wind aus den Segeln genommen werden. Die Exxon-Pressesprecher erzählten jedem Journalisten, dass die Haltung des Konzerns in Hinblick auf den Klimawandel in der Vergangenheit missverstanden worden sei. Und der stellvertretende Chef der Exxon-PR-Abteilung, Ken Cohen, wiederholte mehrmals, der Konzern haben die Spenden an klimawandelskeptische Organisationen eingestellt.

Nur welche Organisation es nun getroffen habe, wollte Cohen auf keinen Fall mitteilen. Doch inzwischen liegt der Spenden-Rechenschaftsbericht World Giving Report des Konzerns vor. Greenpeace hat ihn analysiert. Tatsächlich ist das Competitive Enterprise Institute bei Exxon 2006 in Ungnade gefallen und taucht in dem Bericht nicht mehr auf. Aber genauso klar geht aus dem Report hervor, dass insgesamt Millionenbeträge an andere Institutionen weiterhin geflossen sind. Von einem Zudrehen des Geldhahns kann also keine Rede sein.

Fast ein Jahrzehnt lang hat das Vorgehen von Exxon, den Klimawandel zu leugnen und die Gefahren kleinzureden, die ungeeignete Politik der Bush-Regierung gestützt, sagt Kert Davies, Recherche-Chef von Greenpeace in den USA. Nun scheint Exxon seine Rhetorik zu ändern, aber sie unterstützen weiterhin finanziell die Gemeinschaft der Klimawandelleugner.

Belügen und betrügen

Wie wenig glaubwürdig Angaben von Exxon sind, hat sich erst kürzlich gezeigt. Nachdem Steuererklärungen des Öl-Multis entdeckt wurden, kam heraus, dass ExxonMobil im Jahre 2005 für Spenden an die klimawandelskeptischen Organisationen die positiv klingenden Tarnbezeichnungen wie Anstrengungen, Aktivitäten sowie Aufklärung über den globalen Klimawandel verwendete.

Eine weitere kritische Stimme ist die Exxpose Exxon Coaltion. Ein Mitglied der Koalition, die Union der besorgten Wissenschaftler, hat Anfang des Jahres eine Studie vorgelegt, die sich mit der Öffentlichkeitsarbeit des Ölkonzerns auseinandersetzt. Das Fazit: Exxon betreibt eine PR mit allen Tricks und Schlichen. Wie die Tabakindustrie vor Jahrzehnten, als sie die Gefährlichkeit des Rauchens herunterspielen und leugnen wollte.

Exxon ist erst wieder ein ernsthafter Gesprächspartner, wenn keine Gelder mehr an die Klimawandelleugner fließen und der Konzern deren Arbeit verurteilt, sagt Shawnee Hoover von der Exxpose Exxon Coaltion. Doch solange Exxon auf diesem Gebiet keinen bewussten Politikwechsel einleitet, wird nach der alten Strategie verfahren: Die Menschen über den globalen Klimawandel belügen und betrügen.

Petition

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Kein Recht auf Verbrenner!

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