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Damit dürfte dann wohl auch das letzte Argument, das Reykjavik für den Walfang anführen könnte, hinfällig sein. Island hatte im vergangenen Jahr den Walfang nach einer 14 Jahre dauernden Pause wieder aufgenommen. Dabei hatten die Verantwortlichen immer den internationalen Absatzmarkt für Walfleisch im Auge.
Gerade einmal drei Länder nehmen am Walfleischmarkt teil: Norwegen, Japan und Island. Und er ist weiter im Schrumpfen begriffen, wie Beobachter feststellen. Dazu tragen sich ändernde Ernährungsgewohnheiten, aber auch die steigende Furcht vor dem hochbelasteten Fleisch bei. Die zukünftigen Exportchancen für isländisches Walfleisch werden deshalb als äußerst mau eingestuft.
Noch scheint sich die isländische Regierung davon nicht beeinflussen zu lassen. So gab sie im vergangen Herbst 36 Minkewale zum Abschuss frei und in den nächsten zwei Jahren sollen weit über 400 Wale folgen. Darunter auch die stark vom Aussterben bedrohten Finn- und Seiwale. Das war 2003 Anlass für Greenpeace, mit dem Flaggschiff der Organisation, der Rainbow Warrior II, zu einer Aufklärungstour zu der Insel im hohen Nordatlantik aufzubrechen.
Aufgrund der Erfahrungen aus früheren Walfangzeiten rechnete Greenpeace mit einer stark ablehnenden Haltung der isländischen Bevölkerung. Die Regierung in Reykjavik erklärte, dass Greenpeace den Isländern nichts zu bieten habe. Doch damit scheint sie ziemlich danebenzuliegen.
Die jüngste Umfrage der Meinungsforschungsfirma Gallup deckte auf, dass 48 Prozent der isländischen Öffentlichkeit es für eher wichtig oder sehr wichtig halten, dass es Greenpeace gibt. Zu diesem Ergebnis dürfte auch die Aktion Pledge (Versprechen) beigetragen haben.
Greenpeace hat weltweit die Menschen dazu aufgerufen, der isländischen Regierung ihre Ablehnung des Walfanges mitzuteilen. Reykjavik soll gezeigt werden, welche Vorteile, auch wirtschaftlicher Art, ein ökologisch vertretbarer Tourismus mit Whale-Watching gegenüber dem Walfang hat.
Bis zum heutigen Tag haben schon über 18.000 Menschen das Versprechen abgegeben, ernsthaft einen Island-Besuch zu erwägen, wenn der Walfang eingestellt wird, erklärte Pleym am Mittwoch. Bis Donnerstag waren es sogar schon mehr als 20.000 Menschen. Unser Ziel ist es 50.000 Versprechen zu erhalten. Das entspräche einem Tourismusgeschäft von 58,3 Millionen Dollar. Dagegen stehen die knapp vier Millionen Dollar aus dem Walfang. Also eine echte ökonomische Chance für Island.
Werden Sie aktiv! Wenn Sie schon immer mal Island und seine Naturwunder besuchen wollten, dann erklären Sie jetzt gegenüber der isländischen Regierung, dass sie einen Besuch vom Ende des Walfangs abhängig machen. (mir)
Mehr Informationen zur Anzahl der Mitmacher und zum Hintergrund rund um den "Pledge" finden Sie auf den Seiten von Greenpeace International (auf Englisch).
Wissenwertes zu Meers-Schutzgebieten gibt es auf unseren Fakten-Seiten.