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Die Robbe sei ein wichtiger Naturrohstoff hieß es in einer Erklärung des Fischereiministeriums. Der Robbenbestand sei von 1,8 im Jahre 1970 auf 5,2 Millionen angewachsen und demnach gesund. Tierschützer dagegen sprechen von einem massiven Schlachtplan. Die Organisation IFAW (International Fund for Animal Welfare) hat erst vor wenigen Wochen darauf aufmerksam gemacht, dass mit dem schwindenden Eis vor der Atlantikküste, wo jedes Jahr die jungen Robben geboren werden, die Geburtenrate sinken und die Sterblichkeitsrate steigen dürfte.
Bereits im vergangenen Jahr haben die kanadischen Robbenjäger in einer eigens verlängerten Jagdsaison nach eigenen Angaben 307.000 Tiere getötet. Die tatsächliche Zahl dürfte wesentlich höher liegen. Robben, die verletzt entkommen und später sterben, tauchen in keiner Statistik auf. IFAW geht davon aus, dass in manchen Jahren doppelt so viele Robben getötet wurden wie angegeben. Die ökonomischen Gründe, die von den Kanadiern für ihr Robbenschlachten angegeben werden, halten näherer Überprüfung nicht stand. Tatsächlich wird die Robbenindustrie von Ottawa durch Subventionen am Leben gehalten. Der Bedarf nach Robbenprodukten wird vielfach erst künstlich geweckt. (sit)