Greenpeace-Aktivisten nach 6 Stunden vom Gleis
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Die Greenpeace-Aktivisten hatten sich kurz hinter dem Bahnhof Lüneburg an den Gleisen festgekettet. Sie protestierten damit gegen den Castortransport ins niedersächsische Wendland und die verlogene Atommüllpolitik der Bundesregierung.
"Dieser Castortransport ist unnötig und illegal. Er darf nicht nach Gorleben rollen. Der Strahlengrenzwert am Zwischenlager wird überschritten und der Salzstock ist als Endlager nachweislich ungeeignet", sagt Tobias Riedl, Atomexperte von Greenpeace. "Es geht der schwarz-gelben Bundesregierung einzig darum Fakten, zu schaffen um Gorleben als Atomklo der Nation durchzusetzen."
Der Castortransport ist illegal
{image_r}Greenpeace hatte dem niedersächsischen Umweltministerium schon Ende Oktober vorgeworfen, die Strahlenwerte am Zwischenlager in Gorleben schöngerechnet zu haben, um weitere Castoren dort einlagern zu können. In einer Analyse der Messwerte zeigte Greenpeace, dass es bis Jahresende zu einer Grenzwertüberschreitung am Zwischenlager kommen wird. Daher ist eine weitere Einlagerung von Atommüll illegal. In zwei Gesprächen mit Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) konnte dieser die Vorwürfe nicht entkräften. Dennoch erteilte der Minister die Genehmigung für die weiteren Einlagerung von Atommüll in Gorleben.
{image_r}Der diesjährige 13. Castortransport aus der Plutoniumfabrik in La Hague nach Gorleben besteht aus elf Behältern mit hochradioaktivem Atommüll. Trotz massiver Abschirmung kann ein Mensch innerhalb von nur zehn Stunden bei Aufenthalt in ein bis zwei Metern Entfernung vom Castor die zulässige Jahresdosis von einem Millisievert abbekommen. Dies stellt vor allem für die in unmittelbarer Nähe des Castors eingesetzten Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen ein Risiko dar.