Jetzt spenden
Beluga II empfängt Klimakonferenz Teilnehmer am Flughafen Kastrup, Dezember 2009
Christian Åslund / Greenpeace

Industriestaaten müssen sich Klimagerechtigkeit stellen

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die historische Chance in Kopenhagen für ein rechtlich verbindliches Klimaabkommen mit konkreten Zielen darf nicht vertan werden. Ein Papiertiger, der nur schöne Worte, aber keine ehrgeizigen Ziele enthält, wird den Klimawandel nicht aufhalten, erklärt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. Smid kritisiert die Verhandlungstaktik einiger Industrieländer, die im Vorfeld die Erwartungen dämpfen, um dann anschließend jeden noch so kleinen Schritt als Erfolg zu verkaufen.

Nach Ansicht von Greenpeace kann ein ambitioniertes, faires und rechtsverbindliches Klimaabkommen nur erreicht werden, wenn sich die Industrieländer zu ihrer Führungsverantwortung beim Klimaschutz bekennen. Das Angebot zur Treibhausgasreduktion der USA liegt aber bei minus vier Prozent, bezogen auf das Basisjahr 1990. Dieses Ziel reicht bei weitem nicht aus!, sagt Smid. Die Europäer verstecken sich hinter den mageren Klimaschutzbemühungen der USA und sind bisher nicht bereit, ihr unzureichendes Reduktionsziel aufzustocken. Merkel muss ihre europäischen Kollegen dazu bringen, dass die EU ihr CO2-Klimaziel erhöht und nicht nur 20 bis 30, sondern 40 Prozent anbietet. Merkel muss in der Endrunde hart mit den USA verhandeln, damit diese mehr für den Klimaschutz tun, so Smid.

Viele Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien haben sich im Vorfeld der Konferenz in Kopenhagen bei Klimaschutzangeboten stärker bewegt als die reichen Industrienationen.

Zusammengerechnet liegen die bisherigen Angebote der Industriestaaten zur Senkung der Treibhausgase bei rund 18 Prozent. Immer mehr Klimawissenschaftler halten dagegen eine Treibhausgasreduktion der Industriestaaten um mindestens 40 Prozent bis zum Jahr 2020 für notwendig. Aber auch Entwicklungsländer müssen schrittweise mit Klimaschutzmaßnahmen beginnen, um bis 2020 eine Verringerung von 15 bis 30 Prozent gegenüber ihrem prognostizierten Treibhausgasausstoß zu erreichen. Das können sie nur, wenn ihnen die reicheren Länder mit Geld und modernen Technologien dabei helfen. Bis zum Jahr 2020 müssen die Industriestaaten über 110 Milliarden Euro pro Jahr für internationale Klimaschutzprojekte bereitstellen. Dazu zählen Investitionen in erneuerbare Energietechnologien, Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern und die Finanzierung von Urwaldschutz.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Make Polluters Pay Waage
  • 25.11.2024

Die Klimakonferenz endet mit Finanzzusagen, die weit zurückbleiben hinter dem Nötigen. Beim Klimaschutz kommt sie gar nicht voran. Hoffnung spendet allein das nächste Gastgeberland Brasilien.

mehr erfahren
COP29  Symbolbild
  • 11.11.2024

Die kletternden Temperaturen machen die Welt unsicherer. Deshalb reden die Staaten bei der diesjährigen Klimakonferenz viel über Geld. Klimaschutz und Anpassungen in den ärmsten Staaten müssen finanziert werden.

mehr erfahren
Fossil Fuel Phase Out Protest at COP 28
  • 07.11.2024

Das Tempo von Klimakrise und Klimadiplomatie klafft schmerzhaft auseinander. Warum die UN-Klimakonferenz dennoch wichtig ist, worum es diesmal geht und weshalb Greenpeace hinfährt.

mehr erfahren
Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.
  • 22.10.2024

Die erste Anhörung gegen das "Grüne" Label für Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie ist beendet. Greenpeace war vor Ort und zeigt im neuen Report: Das würde den Klimazielen der EU widersprechen.

mehr erfahren
Arctic Ice Melting into the Cold Waters of Svalbard
  • 19.09.2024

Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems.

mehr erfahren
Vor dem Bundesverfassungsgericht präsentieren mehrere Kläger:innen Klimaschutz-Banner und die Zahl der Zukunftskläger:innen: 54.000
  • 16.09.2024

Über 54.000 Menschen haben sich der Verfassungsbeschwerde von Greenpeace und Germanwatch für mehr Klimaschutz angeschlossen. So geht's weiter.

mehr erfahren