Öl-Milliarden für den Klimaschutz
- Hintergrund
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Multinationale Ölfirmen wie ExxonMobil, BP und Shell sind in Hunderten von Regionen der Welt tätig. Jedes Jahr machen die Ölgiganten mit dem Verkauf fossiler Energieträger zweistellige Milliardengewinne. Ihre geballte Wirtschaftskraft missbrauchen die Konzerne dazu, skrupellos die eigenen Interessen durchzusetzen - auf Kosten von Umwelt, Klimaschutz und Menschen.
Verkehr schluckt Unmengen an Öl
Eine unselige Allianz aus Erdöl- und Autoindustrie treibt den Ölkonsum in den westlichen Ländern in die Höhe. 60 Prozent des weltweit geförderten Erdöls fließen in den Verkehrssektor - und tragen erheblich zur Erderwärmung bei. Dennoch erreicht der Kraftstoffverbrauch in Deutschland bei teuren Autos jedes Jahr neue Rekorde. Seit den 60er Jahren stagniert der durchschnittliche Verbrauch der PKW-Flotte auf dem hohen Niveau von neun Litern auf 100 Kilometer. Die Werbekampagnen der Industrie zu sogenannten Ökoautos lenken nur vom zähen Widerstand der Autohersteller ab, spritarme Autos in Serie zu produzieren.
Öllecks, Kriege, Klimawandel – die schmutzige Spur des Öls
Die Ölverschwendung hat ihren Preis. Denn Erdöl belastet die Umwelt - von der Förderung über die Verarbeitung und den Transport bis hin zum Verbrauch. Für den Bau von Erdölförderanlagen werden Wälder gerodet und Landschaften zerstört. Ölleckagen verseuchen Böden und Gewässer und damit den Lebensraum vieler Pflanzen, Tiere und Menschen. Kein Jahr vergeht ohne Katastrophenmeldungen über verunglückte und geborstene Öltanker. Ölteppiche aus solchen Tankern verseuchen Küstengebiete und lassen Vögel und Meeressäuger qualvoll verenden. Mit Öl und Chemikalien belastete Abwässer, Schlämme und Bohrgestein werden von Offshore-Plattformen ins Meer gekippt, vernichten Kleinstlebewesen, vergiften die Meeresfauna und tauchen in der Nahrungskette wieder auf.
Die nationalen Regierungen müssen die Ölfirmen, die jahrzehntelang Gewinne auf Kosten des Klimas und der Umwelt gemacht haben, in die Verantwortung nehmen. Und auch die Manager der Ölfirmen müssen umdenken, denn das Überleben auf diesem Planeten steht auf dem Spiel. Es ist dringend notwendig, dass die Ölwirtschaft die weitere Erschließung neuer Ölfelder einstellt und aufhört, den Übergang ins solare Zeitalter zu behindern. Sie muss beginnen, in Erneuerbare Energien investieren, zumal die Erdölvorräte langsam zur Neige gehen und die Abhängigkeit vom Öl auch in Zukunft zu internationalen Konflikten bis hin zu Kriegen führen kann.
Greenpeace fordert:
- Die Ölkonzerne müssen sich ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung stellen. Dazu gehört neben dem Klimaschutz auch der Urwald- und Meeresschutz.
- Die Ölkonzerne müssen umdenken: Das "goldene Ölzeitalter" ist vorbei, die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Ölkonzerne müssen sich in Energiekonzerne wandeln. Sie dürfen nicht weiter in die Erschließung neuer Ölfelder investieren, sondern müssen in klimafreundliche, Erneuerbare Energien investieren.
- Die Konzerne sollten sich in Analogie zum Klimaschutz-Protokoll von Kyoto verpflichten, den Ausstoß der beim Verbrennen von Benzin und Öl entstehenden Treibhausgase um mindestens fünf Prozent durch den schrittweisen Ausbau Erneuerbarer Energien bis 2012 zu reduzieren.