Jetzt spenden
Beefsteak
(c) Christoph Piecha/Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Unterm Strich produzieren Öko-Landwirte 15 bis 20 Prozent weniger Treibhausgase. Bei der konventionellen Landwirtschaft schlägt besonders der Einsatz von mineralischem Stickstoffdünger negativ zu Buche. Um den Klimaeffekt von Lebensmitteln zu verdeutlichen, hat Foodwatch ihn mit dem CO2-Ausstoß von Autos verglichen.

So verursacht ein Kilogramm konventionellen Weizens so viel CO2 wie eine 3,4 Kilometer lange Autofahrt mit einem BMW 118d. Beim Bio-Weizen hingegen sind es nur 1,5 Kilometer. 10 Liter Milch, die für die Herstellung von einem Kilogramm Käse nötig wären, entsprechen 71 Kilometern (konventionell) oder 66 Kilometern (ökologisch).

Käufer von Bio-Produkten können sich deshalb aber noch lange nicht entspannt zurücklehnen. Denn: Ein Kilogramm Öko-Rindfleisch aus Ochsenmast produziert so viel CO2 wie eine BMW-Fahrt von 113 Kilometern - beim konventionellen Rind wären es nur 69 Kilometer. Beim Rindfleisch von Milchkühen und beim Schweinefleisch schneidet wiederum die Öko-Haltung besser ab.

Mit unserem Fleischkonsum essen wir das Klima auf

Unabhängig von bio oder konventionell: Die Tierhaltung inklusive der für sie angebauten Futtermittel ist laut Foodwatch in der deutschen Landwirtschaft der größte Verursacher von Treibhausgasen - nämlich zu 71 Prozent. Besonders klimaschädlich ist die Rinderhaltung. Die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln ist - ohne Futtermittel - für 29 Prozent verantwortlich.

Wir müssen unseren Speiseplan umstellen, rät auch Alexander Hissting, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. Mehr heimisches Obst und Gemüse und weniger Fleisch und Milchprodukte. Das hilft nicht nur dem Klima, sondern schützt auch die Urwälder in Südamerika, die durch den massiven Anbau von Soja als Futtermittel in Gefahr sind.

Foodwatch rechnet vor: Die Allesesser würden pro Jahr durch den Verzehr landwirtschaftlicher Produkte so viel CO2 verursachen wie eine 4.758 Kilometer lange Autofahrt. Der Öko-Allesesser kommt mit 4.377 Kilometern auch nicht viel besser weg. Würde man auf Fleisch, nicht aber auf Milchprodukte verzichten, kämen 2.427 Kilometer (konventionell) oder 1.978 (ökologisch) zustande. Eine Ernährung ohne Fleisch und Milchprodukte kommt auf 629 (konventionell) oder 281 (ökologisch).

Zwar könnte eine komplette Umstellung auf ökologische Landwirtschaft die Emissionen um 15 bis 20 Prozent reduzieren. Das würde aber nicht ausreichen, um die langfristigen Klimaziele - nämlich eine Reduzierung um 60 bis 80 Prozent bis 2050 zu erreichen. Zudem würde bei gleichbleibendem Fleischverzehr die in Europa zur Verfügung stehende Fläche nicht ausreichen. Um die Treibhausgas-Emissionen in der Landwirtschaft zu verringern, müsse - so Foodwatch - die Produktion von Fleisch und Milch um 70 Prozent verringert werden.

Landwirtschaft und Klima (deutsche Zusammenfassung)

Landwirtschaft und Klima (deutsche Zusammenfassung)

Anzahl Seiten: 4

Dateigröße: 149.48 KB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

COP29  Symbolbild
  • 11.11.2024

Die kletternden Temperaturen machen die Welt unsicherer. Deshalb reden die Staaten bei der diesjährigen Klimakonferenz viel über Geld. Klimaschutz und Anpassungen in den ärmsten Staaten müssen finanziert werden.

mehr erfahren
Fossil Fuel Phase Out Protest at COP 28
  • 07.11.2024

Das Tempo von Klimakrise und Klimadiplomatie klafft schmerzhaft auseinander. Warum die UN-Klimakonferenz dennoch wichtig ist, worum es diesmal geht und weshalb Greenpeace hinfährt.

mehr erfahren
Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.
  • 22.10.2024

Die erste Anhörung gegen das "Grüne" Label für Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie ist beendet. Greenpeace war vor Ort und zeigt im neuen Report: Das würde den Klimazielen der EU widersprechen.

mehr erfahren
Arctic Ice Melting into the Cold Waters of Svalbard
  • 19.09.2024

Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems.

mehr erfahren
Vor dem Bundesverfassungsgericht präsentieren mehrere Kläger:innen Klimaschutz-Banner und die Zahl der Zukunftskläger:innen: 54.000
  • 16.09.2024

Über 54.000 Menschen haben sich der Verfassungsbeschwerde von Greenpeace und Germanwatch für mehr Klimaschutz angeschlossen. So geht's weiter.

mehr erfahren
Flut in Günzburg 2.6.24
  • 14.09.2024

Überschwemmungen, Starkregen, Stürme und Dürren werden immer schlimmer. Im Juni 2024 versank Süddeutschland in Fluten, jetzt trifft es auch Österreich, Tschechien und Polen. Die Klimakrise ist da.

mehr erfahren