Jetzt spenden
Wasserdemo in Hamburg auf der Elbe, mit Schaluppe und Schlauchboot
Jörg Modrow / Greenpeace

Die Kanzlerin ins Boot holen: Demo beim Besuch von Angela Merkel

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

 

Angela Merkel besuchte heute die Hamburger Hafencity-Universität. Aus der benachbarten Greenpeace-Zentrale kam Protest wegen der verschleppten Energiewende – auf dem Wasserweg.

Es war ein nicht ganz alltäglicher Besuch in der Hafencity-Universität in Hamburg: Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach dort heute mit Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen. Der Zusammenschluss, der sich an zwei Tagen zum Austausch traf, nennt sich C20 – das C steht für „civil“. Er ist eine sogenannte Beteiligungsgruppe der G20: Bevor in ein paar Wochen in Hamburg deren Spitzenpolitiker zusammentreten, wird hier diskutiert, wie die Zivilgesellschaft in globalen Fragen mitwirken kann.

Nun liegt die Hafencity-Universität (HCU) in unmittelbarer Nachbarschaft der Greenpeace-Zentrale: Eine gute Gelegenheit, der Bundeskanzlerin einen Gruß zu schicken – und dabei an ihre Verantwortung beim Klimaschutz zu erinnern. Am Gebäude selbst hing darum ein 34 mal 14 Meter großes Banner mit der Aufschrift „Planet Earth First heißt Kohleausstieg“ – von der HCU aus gut sichtbar.

Mehr als 100 Greenpeace-Mitarbeiter kamen sogar persönlich bei der Kanzlerin vorbei: Eine vollbesetzte Schaluppe kreuzte auf einem Elbe-Arm vor dem Universitätsgebäude, flankiert von sechs Schlauchbooten und Schwimmern im Wasser. Die Botschaft an Merkel lautete, dass Klimaschutz nicht ohne den Verzicht auf Kohle funktioniert. Denn mit ihrer Energiepolitik droht die Bundeskanzlerin die Errungenschaften der Energiewende leichtfertig zu verspielen – viel zu viele Kohlekraftwerke sind nach wie vor am Netz.

Sprechchöre für den Kohleausstieg

Um kurz nach halb vier dann Merkels Auftritt: An Land begleitet von Polizei und Fotografen, zu Wasser von „Planet Earth First“-Sprechchören der Greenpeace-Mitarbeiter traf die Bundeskanzlerin an der Hafencity-Universität für ein Podiumsgespräch mit den Vertretern der Zivilgesellschaft ein. Das sollte auch nicht gestört werden; ihre Nachricht hatten die Klimaschützer im Wasser überbracht.

Inhaltlich scheint die Forderung verstanden. Erst vergangene Woche sagte Angela Merkel bei einer CDU-Veranstaltung in Erfurt, Deutschland müsse in Sachen Klimaschutz mehr tun als bisher. Nun müssen den Worten endlich Taten folgen. „Deutschland kann sich nicht weiter als vorbildlicher Klimaschützer inszenieren und gleichzeitig mehr Braunkohle verfeuern als jedes andere Land der Erde“, sagt Anike Peters, Greenpeace-Expertin für Energie. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Energiewende mit einem sozialverträglichen Kohleausstieg zu komplettieren.“

  • Wasserdemo, Greenpeace-Mitarbeiter auf Schiff vor HafenCity-Universität

    Protest auf der Elbe...

    Überspringe die Bildergalerie
  • Schwimmer vor HafenCity-Universität

    ... und in der Elbe

    Überspringe die Bildergalerie
  • "Planet Earth First"-Banner an der Greenpeace-Zentrale

    Die Greenpeace-Zentrale im Zeichen von "Planet Earth First"

    Überspringe die Bildergalerie
  • G20-Banner malen am Gruppenaktionstag

    Malen fürs Klima

    Überspringe die Bildergalerie
  • Klimaherz-Graffiti auf Asphalt

    Symbol für den Klimaschutz

    Überspringe die Bildergalerie
  • Klimaherz-Tattoo

    Herz am rechten Fleck

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Braunkohlekraftwerk Lippendorf: Kühltürme und Schornsteine mit Rauch, davor Bagger im Braunkohletagebau
  • 19.11.2024

Die Lausitzer Kohlegruben der Leag zu renaturieren, wird Milliarden kosten. Das Unternehmen des Multimilliardärs Daniel Křetínský legt viel zu wenig Geld zurück. Wälzt er die Kosten auf den Osten ab?

mehr erfahren
Protest at CCS trade fair in Hamburg
  • 13.11.2024

CO2 unter dem Meer verstecken ist der Plan der Regierung. Doch "Carbon Capture and Storage" ist eine Scheinlösung – sie bremst die Energiewende und ermöglicht der fossilen Industrie ein ‚Weiter so‘.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren