Modell Vattenfall
Der schwedische Konzern kann in der Lausitz eine Blaupause für die Klimawende liefern, schlägt Brigitte Behrens vor.
Der schwedische Konzern kann in der Lausitz eine Blaupause für die Klimawende liefern, schlägt Brigitte Behrens vor.
Mit einer Bombenattrappe vor dem Bundeskanzleramt haben Greenpeace-Aktivisten am Mittwoch gegen geplante unterirdische CO2-Deponien protestiert. Zwar hat die Bundesregierung den völlig unzureichenden Gesetzentwurf zur CO2-Lagerung vorerst zurückgezogen. Wird das Gesetz aber wie angekündigt noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet, drohen geologische Zeitbomben. Nutznießer sind die Kraftwerksbetreiber, auf den Risiken bleiben die Bürger sitzen.
Kohlekraftwerke sind wahre Klimakiller, weil sie pro Kilowattstunde die höchsten CO2-Emissionen verursachen. Bei geplanten Laufzeiten von 40 Jahren und mehr sind neue Kohlekraftwerke zudem ein Hindernis für den Ausbau Erneuerbarer Energien. Als Grundlage für die klimapolitische Arbeit beobachtet Greenpeace den aktuellen Stand bei der Planung und dem Neubau von Kohlekraftwerken.
Die Kohlelobby reibt sich die Hände. Grund ist ein staatlicher Geldsegen für den Neubau fossiler Gas- und Kohlekraftwerke. Den Betrag im dreistelligen Millionenbereich greift sich die schwarz-gelbe Regierung ausgerechnet aus den Töpfen für umweltschonende Energien.
Fast die Hälfte unseres Stroms stammt aus Kohlekraftwerken. Doch das Verbrennen von Braun- und Steinkohle ist die klimaschädlichste Art, Elektrizität zu produzieren. Wollen wir unser Klima retten, müssen wir raus aus der Kohlekraft. Wie das funktionieren kann, zeigt jetzt ein Entwurf von Greenpeace für ein Gesetz zum Ausstieg aus der Kohleverstromung.
RWE-Chef Jürgen Grossmann hat angekündigt, in Westeuropa keine neuen Kohlekraftwerke mehr zu bauen. Als Grund nennt er die Kosten, die durch den Emissionshandel entstehen. Ein Verzicht auf Kohle steht nicht dahinter: Die Kraftwerke sollen stattdessen in Osteuropa entstehen.