Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das Problem ist nicht neu, Greenpeace warnt schon seit langem davor, doch erst jetzt scheinen auch die Politiker hellhörig zu werden. Seit letzter Woche fordern irische und schottische Politiker umfassende Untersuchungen, die von unabhängigen Wissenschaftlern durchgeführt werden sollen.

Technetium-99 entsteht als Nebenprodukt bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus Atomkraftwerken. Messungen, die vor einigen Jahren auf einem Feld in der Nähe von Sellafield durchgeführt wurden, zeigten Radioaktivitätswerte von 8.400 Becquerel pro Kilogramm Spinat. Das untersuchte Feld war mit Seetang gedüngt worden. Messungen direkt an Seetang bei Sellafield ergaben Werte bis zu 17.000 Becquerel. Zum Vergleich: Die zugelassene Höchstgrenze nach nuklearen Unfällen liegt bei 1.250 Becquerel pro Kilogramm.

Die in Seetang gefundenen Technetium-99-Werte an der Nordostküste Irlands waren schon vor Jahren um das 150-fache höher als im Süden und Westen der Insel - ein klarer Hinweis auf Sellafield. Technetium-99 aus Sellafield wurde bei Messungen 1996 und 1997 auch entlang der norwegischen Küste im Wasser und in lebenden Organismen gefunden. In einer gemeinsamen Resolution verlangten daraufhin die Länder Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Island von der britischen Regierung eine deutliche Reduzierung der radioaktiven Einleitungen. Doch erst im Dezember 2001 erklärte die britische Umweltministerin Margaret Beckett, dass der Grenzwert für die jährlichen Technetium-99-Einleitungen bis zum Jahre 2006 von 90 auf 10 Terabecquerel herabgesetzt werde.

Die Geschichte ist alles andere als neu, meint Greenpeace-Experte Pete Roche aus Schottland. Aber scheinbar wachen endlich auch die Politiker und Behörden auf. Allerdings reicht die Untersuchung von Lebensmitteln auf Radioaktivität nicht aus. Das Ziel muss der Ausstieg aus der Atomkraft und damit das Ende der Wiederaufarbeitung sein.

Da passt es doch, dass in Kopenhagen derzeit eine Sitzung des Komitees für radioaktive Substanzen der Konvention über den Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks (OSPAR) stattfindet. Das Treffen dient der Vorbereitung der nächsten OSPAR-Konferenz im Juni. Auf der Agenda steht unter anderem die Frage, ob die Wiederaufarbeitungsstaaten England und Frankreich genug getan haben, um die radioaktive Verseuchung des Meeres zu verhindern.

Petition

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Atommeiler in Cattenom
  • 19.06.2024

Atomenergie ist ein volkswirtschaftliches Risiko, so eine aktuelle Greenpeace-Studie. Die Rechnung für unkontrollierte Kostensteigerungen und massive Verzögerungen begleichen die Steuerzahlenden.

mehr erfahren
Nuclear Action at EnBW in Germany
  • 24.05.2024

Tausende von Jahren sollte das „Versuchsendlager“ im ehemaligen Salzbergwerk Asse II sicher sein. Knapp vier Jahrzehnte später säuft es durch Wassereinbrüche ab, die Schachtanlage droht einzustürzen.

mehr erfahren
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.
  • 26.04.2024

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren