Der Jahreskalender: Oktober
- Hintergrund
Der Jahreskalender "365 Gründe gegen Atomkraft" erinnert an Atomkatastrophen, die zwischen 1957 und 2005 im Monat Oktober geschehen sind.
1. Oktober 1999: Republik Korea, AKW Wolsong 3: Wegen einer defekten Dichtung läuft schweres Wasser aus.
2. Oktober 1999: Kirgisistan, Kara Balta: Zwei Personen werden beim Versuch, Plutonium zu verkaufen, festgenommen.
3. Oktober 1987: USA, AKW Fort St. Vrain in Colorado: Auslaufendes Öl löst Feuer im Turbinenbereich aus. Kontrollraumleitungen, Ventile und Instrumente werden massiv beschädigt.
4. Oktober 1961: UdSSR: Oberirdische Atombombentests auf dem Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan und in Nowaja Semlja in der Arktis.
5. Oktober 2004: Frankreich, nahe Paris: Ein LKW mit 4,5 Tonnen angereichertem Uran aus Lingen (Emsland) wird auf dem Weg zum AKW Blayais in einen Auffahrunfall verwickelt.
6. Oktober 1986: Atlantik: Das sowjetische Atom-U-Boot K-219 sinkt einige Tage nach einem Feuer und einer Explosion etwa 1.000 Kilometer nordöstlich von Bermuda.
7. Oktober: Im Oktober 1962 baut sich die Kubakrise zwischen den USA und der UdSSR auf, der Höhepunkt des Kalten Krieges. Ein atomarer Schlagabtausch scheint bevorzustehen.
8. Oktober 1957: Großbritannien,Windscale (heute Sellafield): Großbrand im Atomreaktor zur Plutoniumproduktion. Große Mengen radioaktiven Materials gelangen in die Umwelt.
9. Oktober 1989: USA, AKW Shearon Harris in North Carolina: Eine Kette von Ereignissen führt zu Feuern an mehreren Stellen der Anlage.
10. Oktober 2000: Tschechien: AKW Temelin 1 wird in Betrieb genommen. Seitdem gibt es immer wieder Zwischenfälle im umstrittenen AKW Temelin.
11. Oktober 1991: Ukraine, AKW Tschernobyl 2: Feuer im Turbinenraum nach einem Kurzschluss. Pumpen fallen aus, Teile des Daches stürzen ein.
12. Oktober: In Xinzhou, in Nord-Chinas Provinz Shanxi, hebt im Oktober 1992 ein Arbeiter eine Strahlenquelle auf und nimmt sie mit nach Hause. Sein Bruder, sein Vater und er sterben.
13. Oktober: Ein Atom-U-Boot der sowjetischen Nordmeerflotte lässt radioaktiven Flüssigabfall ab, während es im Jahr 1989 in der Ara-Bucht ankert.
14. Oktober 1970: China, Testgebiet Lop Nor in der Provinz Sinkiang: Oberirdischer Atombombentest.
15. Oktober 1982: UdSSR, AKW Armenia in Armenien: Ein Kabelbrand beeinträchtigt die Möglichkeiten der Kernkühlung.
16. Oktober 1959: USA, Idaho Chemical Processing Plant: Versehentlicher Transfer einer Uranylnitrat-Lösung in einen ungeeigneten Lagertank löst einen Kritikalitätsunfall aus.
17. Oktober 1980: USA, AKW Indian Point im Staat New York: Der Eintritt von Grundwasser beschädigt Elektrik und Pumpen.
18. Oktober 1951: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Oberirdischer Atombombentest.
19. Oktober 1989: Spanien, AKW Vandellos: Feuer im Turbinengebäude. Verbindungen zwischen Wasserrohren werden beschädigt, das Turbinengebäude wird überflutet.
20. Oktober: Ein Sprecher des Atomkomplexes Hanford, Staat Washington, USA, räumt im Oktober 1990 die Möglichkeit einer Wasserstoffexplosion in einem Tank für radioaktive Abfälle ein.
21. Oktober 1994: Estland, Lagerstätte für radioaktiven Müll in Tammiku: Metallgehäuse mit einer radioaktiven Cäsium-137-Quelle wird gestohlen, es verstrahlt mehrere Menschen.
22. Oktober 1962: UdSSR: Oberirdische Atombombentests in Kasachstan und in Nowaja Semlja in der Arktis.
23. Oktober: Im Oktober 1994 wird im Block 3 des AKW Tschernobyl, Ukraine, ein durchdringender Riss im oberen Teil der Wand eines Brennstoffkanals gefunden.
24. Oktober 2005: USA, AKW St. Lucie in Florida: Ausfall von Systemen zur Datenerfassung und -anzeige für Notfälle.
25. Oktober 1961: UdSSR: Oberirdische Atombombentests auf dem Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan und in Nowaja Semlja in der Arktis.
26. Oktober 1991: Weißrussland, industrielle Sterilisationsanlage in Neswisch: Ein Arbeiter erhält eine hohe Strahlendosis, als er eine Bestrahlungskammer betritt, um einen Fehler zu beheben.
27. Oktober 1961: UdSSR: Zwei oberirdische Atombombentests im westlichen Teil von Kasachstan und einer in Nowaja Semlja in der Arktis.
28. Oktober 2003: Großbritannien, AKW Heysham: Beide Reaktoren werden abgeschaltet, nachdem Kühlwasser aus einem defekten Rohr die Turbinenhalle überflutet hat.
29. Oktober: Der Deich eines Abfallbeckens des Atomkomplexes Hanford im Staat Washington, USA, bricht im Oktober 1948. Mehrere Kilo Uran fließen in den Columbia-Fluss.
30. Oktober 1961: UdSSR, Nowaja Semlja im nördlichen Eismeer: Die größte je gezündete thermonukleare Bombe wird in 4.000 Metern Höhe zur Explosion gebracht.
31. Oktober 1989: USA, AKW Dresden in Illinois: Bei Volllastbetrieb wird wegen einer ganzen Serie von Problemen ein Teil des Kühlsystems im Block 3 für funktionsuntüchtig erklärt.
Anmerkung: Die meisten Vorfälle sind auf den Tag genau ermittelt, diese Eintragungen beginnen mit der Jahreszahl. Vorfälle, für die sich aus den von uns benutzten Quellen nur der Monat nachweisen ließ, stehen im Fließtext mit der Jahresangabe im Satzverlauf.