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Für Greenpeace ist die Kürze des Berichts und alles, was er nicht erwähnt - weil er es nicht erwähnen kann - bezeichnend. Sollte es wahr sein, dass lediglich zehn Kilogramm radioaktives Uran rund um die gigantische Anlage in Tuwaitha verstreut wurden, wären unsere schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten, sagte Mike Townsley, Atomexperte von Greenpeace. Dennoch bleibt die Frage, was mit den mehr als 400 tödlichen Strahlenquellen ist, die Industriezwecken dienten und mit hochradioaktiven Isotopen bestückt sind. Es ist ein Skandal, dass die IAEA deren Bestand nicht unter die Lupe nehmen durfte!

Vor einer Woche erst war ein Greenpeace-Team aus dem Irak zurückgekehrt. Die Aktivisten berichteten, dass rund um die Anlage in Tuwaitha unzählbar viele Gegenstände und Bruchstücke verteilt sind, die hochgradig strahlen. Nur wenige davon tragen das Radioaktivitäts-Warnzeichen. Einge Strahlenquellen fanden sie sogar in den Wohnzimmern einiger Familien.

Deswegen fordert Greenpeace, der IAEA so schnell wie möglich ein volles Mandat zu erteilen, damit sie uneingeschränkt nach allen Strahlenquellen im Irak suchen kann. Ebenso fordert Greenpeace der Weltgesundheits-Organisation (WHO) ein Mandat zu erteilen, damit die Menschen rund um die Atomanlage gesundheitlich betreut werden können.

Greenpeace hat dem US-amerikanischen Chef der Zivilverwaltung im Irak, Paul Bremer, geschrieben. Bremer ist für das Gesundheitswesen im Lande zuständig. Post bekam auch der gesamte UN-Sicherheitsrat und der UN-Generalsekretär Kofi Annan. Zugleich wies Greenpeace darauf hin, dass die Missachtung der Forderungen einen Bruch der Genfer Konventionen über Menschenrechte bedeute. Bis jetzt hat aber noch keiner der Angeschriebenen geantwortet.

Greenpeace-Presseerklärung zum UN-Bericht: UN-Bericht verharmlost nukleares Desaster im Irak

Zum Nachlesen - ein Greenpeace-Aktivist berichtet:

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

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