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Nach Meinung von Greenpeace klingt der Plan zur Stilllegung zwar gut, tatsächlich könnte Thorp aber schneller vom Netz gehen. Erst im vergangenen Jahr hat das britische Energieversorgungsunternehmen British Energy (BE) versucht, aus den Verträgen zur Wiederaufarbeitung seiner abgebrannten Kernbrennstäbe in Sellafield herauszukommen. Hätte die Sellafield-Betreibergesellschaft, die staatliche British Nuclear Fuels Ltd (BNFL) zugestimmt, so hätte Thorp vermutlich 2006 geschlossen werden können.
Greenpeace-Atomexpertin Jean McSorley machte außerdem darauf aufmerksam, dass BFNL keine Angaben darüber gemacht habe, wie das radioaktive Material aus dem Werk entsorgt werden solle. Wir werden das sehr genau beobachten, sagte sie. Es dürfe keinen Anstieg der Einleitungen in die Irische See geben.
Thorp dient der Gewinnung von Plutonium und Uran aus abgebrannten Kernbrennstäben. Die 1,8 Milliarden-Pfund-Anlage wurde im Jahre 1994 in Betrieb genommen. Sie sollte ursprünglich innerhalb von zehn Jahren 7.000 Tonnen verbrauchten Kernbrennstoffs verarbeiten, lief aber weit unter Kapazität. Grund: Der hochgefährliche flüssige Abfall, der bei der Wiederaufarbeitung anfällt, kann nicht schnell genug entsorgt werden, um staatliche Sicherheitsauflagen zu erfüllen. (sit)