- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Nach Ansicht der Verbände stellt Atomenergie ein unverantwortbares Risiko für die Bevölkerung dar und kann problemlos durch umweltfreundliche und sichere Alternativen ersetzt werden. Eine Verzögerung des Atomausstiegs bis 2022 würden die Organisationen daher nicht hinnehmen. Die Bundesregierung hatte angekündigt, den Atomausstieg so schnell wie möglich zu vollziehen. Greenpeace und Co. fordern daher: Ankündigungen endlich in die Tat umsetzen und die Energiewende deutlich beschleunigen.
Am vergangenen Wochenende haben sich bereits über 11.000 Unterstützer bei der größten deutschen Online-Demo gegen Atomkraft ausgesprochen. Mit weiteren zehntausenden Demonstranten wird auch am kommenden Samstag, 28. Mai, bei der Anti-Atom-Demo in 21 deutschen Großstädten gerechnet.
Greenpeace hat den "Plan" für die Energiewende
Der Bericht der Reaktorsicherheitskommission vom 17. Mai 2011 hat methodische, inhaltliche und formale Mängel. Trotzdem zeigt er eins deutlich: welche Gefahr von den ältesten deutschen AKWs ausgeht! Greenpeace-Geschäftsführerin Brigitte Behrens erklärt: Die sieben ältesten Atomkraftwerke sowie der Pannenreaktor Krümmel stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, daher darf keiner dieser Uralt-Meiler jemals wieder ans Netz. Die restlichen neun AKWs müssen sukzessive ebenfalls abgeschaltet werden. Doch Abschalten allein reiche nicht aus: Die Atompolitik der Regierung ist nur glaubwürdig, wenn sie auch die Risiken der Endlagerung neu bewertet und längst überholte Denkmuster aufgibt. Wir brauchen endlich eine alternative Endlagersuche in ganz Deutschland unter Ausschluss des ungeeigneten Salzstocks in Gorleben, so Behrens.
Greenpeace fordert konkret: Atomausstieg bis 2015, Braunkohleausstieg bis 2030, kompletter Kohleausstieg bis 2040 und Ausstieg auch aus Gas bis 2050. Wie dies genau funktioniert, zeigt das Greenpeace-Energiekonzept "Der Plan".
Auch die anderen Naturschutzorganisationen verleihen der Forderung nach der schnellstmöglichen Energiewende Nachdruck. Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland, fordert beispielsweise: Der Klimaschutz und der Ausstieg aus der Atomkraft dürfen auf keinen Fall gegeneinander ausgespielt werden. Wir erwarten ein konsistentes Konzept, das beide Elemente glaubhaft verbindet. Dazu gehören ein Klimaschutzgesetz und die klare Absage an den Bau neuer Kohlekraftwerke.
Was die Bundesregierung mit den zahlreichen Aufrufen anstellt und ob sie ihre Ankündigungen in die Tat umsetzt, wird sich bald herausstellen. Die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Naturschutzorganisationen sind jedenfalls eindeutig und können nicht ignoriert werden.