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Gerade nach Fukushima wollen die Menschen in Deutschland das Risiko der Atomkraft nicht mehr länger tragen als irgend notwendig, dem muss Angela Merkel in ihrem Energiepaket nachkommen, fordert Dietmar Kress, Leiter der Mobilisierungskampagne von Greenpeace. Wer gesellschaftlichen Konsens in Energiefragen will, muss die Forderungen der Zivilgesellschaft zur Energiewende auch ernst nehmen.
Das Interesse und die Beteiligung der Öffentlichkeit an Diskussionen zu Atomkraft und Energiewende waren in den letzten Wochen enorm. Auch bei den Mitmachaktionen von Greenpeace war die Bürgerbeteiligung so überwältigend wie seit langem nicht. Die Viertelmillion Unterschriften gingen per Post, im direkten Kontakt bei den Greenpeace-Ehrenamtlichen oder per Internet bei Greenpeace ein. Sie spiegeln klar den Wunsch nach einer konsequenten Energiewende und einer nachhaltigen Energieversorgung.
Atomkraft, richtiger Klimaschutz und eine gesicherte Energieversorgung aus umweltfreundlichen Energien sind Fragen, die die Menschen zutiefst bewegen, so Kress.
Volkswirtschaftlich verkraftbarer Atomausstieg ist bis 2015 möglich
Greenpeace hat mit seinem Szenario Der Plan - Deutschland ist erneuerbar belegt, dass ein Atomausstieg bis 2015 sicher und ohne volkswirtschaftlichen Schaden möglich ist. Ein Atomausstieg bis 2022 nimmt ohne Not über viele Jahre die Risiken eines Super-GAUs in Kauf und belastet künftige Generationen mit zusätzlichem Atommüll, der eine Million Jahre lang strahlt.
An der Mitmach-Initiative von Greenpeace haben sich seit Anfang Mai auch viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beteiligt. Die Schauspielerin Renan Demirkan meint zum Beispiel: Für mich ist die Kernenergie ein Verbrechen an der Menschheit. Am Tag der Tschernobyl-Explosion war ich exakt drei Monate vor der Geburt meiner Tochter - ich weiß, welche Panik japanische Mütter zurzeit durchmachen. Ihre Kollegin Jule Ronstedt ergänzt: Worauf wollen wir denn noch warten? Nein, ich denke, man sollte und kann den Ausstieg schneller als 2022 umsetzen. Und ich kenne keinen Grund, der dagegen spricht.