Jetzt spenden
Wachposten vor der Sperrzone um die Plutoniumfabrik von Majak, Juni 1994
Sabine Vielmo / Greenpeace

Trauriges Jubiläum: 50 Jahre Majak

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

2007  jährt sich der Atomunfall von Majak zum fünfzigsten Mal. Noch heute ist diese Katastrophe den meisten von uns unbekannt - dank hervorragender Verschleierungstaktik der früheren Sowjetunion. Der Unfall vom 29. September 1957 war bis zum Super-GAU in Tschernobyl der größte in einer Atomanlage.

Noch heute zählt Majak zu den größten Atomkomplexen der Welt. Gleichzeitig ist die Region eine der verstrahltesten der Erde. Die ehemalige Atomwaffenfabrik war das Zentrum der sowjetischen Plutoniumproduktion. 1948 nahm im Südural bei Tscheljabinsk der erste Reaktor seinen Betrieb auf - und das Unglück seinen Lauf.

Schon vor dem Unfall wurden tausende Menschen radioaktiv verseucht. Die Sowjetregierung scherte sich nicht um irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen. Der Fluss Tetscha wurde zur Kühlung des Reaktorkerns genutzt. Sein total verseuchtes Wasser versorgte 120.000 Menschen mit Trinkwasser.

Zu dem Unfall in der Anlage im südlichen Ural kam es, weil die Kühlung radioaktiver Abfälle versagt hatte. Dadurch trockneten sie aus. Das so entstandene Pulver explodierte am 29. September 1957. Große Gebiete wurden verstrahlt, tausende Menschen starben. Dörfer und Städte wurden bald darauf umgesiedelt.

Bis heute leiden mindestens 272.000 Menschen unter den Folgen. Sie leiden an chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzproblemen, Arthritis und Asthma. Jeder zweite Erwachsene ist unfruchtbar, jedes dritte Neugeborene kommt mit Missbildungen auf die Welt.

Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital

Erhöhte Werte des radioaktiven Rutheniums weisen auf einen Unfall in der russischen Atomanlage Majak hin – doch Moskau dementiert. Dazu Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace.

mehr erfahren

Mehr zum Thema

Sperrzone um die Wiederaufarbeitungsanlage von Majak (1994)1994/06/15

Wieder wüten Feuer in Russlands Wäldern. Durch die ungewöhnliche Hitzewelle sind viele Brände außer Kontrolle geraten. Besonders gefährdet sind Gebiete um Majak und um Tschernobyl.

mehr erfahren
SperrSperrzone um die Wiederaufarbeitungsanlage von Majak (1994)zone um die Wiederaufarbeitungsanlage von Majak (1994)1994/06/15

Die sächsische Landesregierung will die abgebrannten Brennelemente aus dem früheren Forschungsreaktor Rossendorf in die Wiederaufarbeitungsanlage Majak schaffen lassen..

mehr erfahren

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Großes gelbes X im Wald
  • 29.11.2024

Ein Wunder ist geschehen: Das Endlager Gorleben ist vom Tisch. Weil der Salzstock kein sicherer Platz für Atommüll ist. Persönliche Betrachtung eines unglaublichen Erfolgs - mit aktuellem Update.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 16.08.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum endgültig abgeschaltet, nun wurden Kühltürme gesprengt.

mehr erfahren
Atommeiler in Cattenom
  • 19.06.2024

Atomenergie ist ein volkswirtschaftliches Risiko, so eine aktuelle Greenpeace-Studie. Die Rechnung für unkontrollierte Kostensteigerungen und massive Verzögerungen begleichen die Steuerzahlenden.

mehr erfahren
Nuclear Action at EnBW in Germany
  • 24.05.2024

Tausende von Jahren sollte das „Versuchsendlager“ im ehemaligen Salzbergwerk Asse II sicher sein. Knapp vier Jahrzehnte später säuft es durch Wassereinbrüche ab, die Schachtanlage droht einzustürzen.

mehr erfahren
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.
  • 26.04.2024

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren