Die spanische Modekette will entgiften
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Dies ist ein Meilenstein für eine saubere Textilproduktion, sagt Christiane Huxdorff, Chemie-Expertin von Greenpeace. Die gesamte Modebranche muss dem Marktführer nun folgen.
Im aktuellen Textilien-Test Giftige Garne von Greenpeace wurden in den Produkten von Zara fortpflanzungsschädigende und krebserregende Chemikalien gefunden. Über 300.000 Menschen beteiligten sich an der Greenpeace Detox-Kampagne für giftfreie Mode: mit kreativen Protesten bei Zara-Filialen sowie auf Facebook und Twitter.
Die Inditex-Gruppe zeigt sich kooperativ
Zara gehört zur spanischen Inditex-Gruppe, dem größten Fast-Fashion-Unternehmen der Welt. Jährlich gehen rund 850 Millionen Textilien über die Ladentische des Herstellers. Fast Fashion Hersteller liefern sechs bis acht neue Kollektionen pro Jahr in die Filialen, um die Kauflust zu steigern. Die Massenproduktion macht es möglich, zeitgemäße Kleidung zu niedrigen Preisen auf den Markt zu bringen. Zur Inditex-Gruppe gehören außerdem die Marken Zara Home, Pull&Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Oysho und Uterqüe.
Inditex verpflichtete sich gegenüber Greenpeace nun zu umfassenden Verbesserungen in der Produktion: Textilien, Schuhe und Accessoires sollen bis zum Jahr 2020 mit umweltfreundlichen Substanzen hergestellt werden. Inditex geht noch einen Schritt weiter. Bereits bis März 2013 will das Unternehmen offenlegen, welche Risiko-Chemikalien bei 20 Zulieferern eingesetzt werden. Bis Ende 2013 sollen dann Daten zu 100 Textilfabriken vorliegen.
Inditex erfüllt somit eine zentrale Forderung der Greenpeace-Kampagne: Die Menschen in den Produktionsländern sollen Informationen erhalten, welche Schadstoffe durch Fabrikabwässer in Flüsse und damit in die Nahrungskette gelangen. Die Veröffentlichung der Daten wird auch Azofarbstoffe umfassen. Die krebserregenden Amine wurden im Textilien-Test von Greenpeace in Kinderjeans von Zara nachgewiesen.
Zara folgt als achtes Unternehmen dem Aufruf der Detox-Kampagne
Greenpeace fordert weltweit Textil-Hersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzten. Bereits 2011 belegten Greenpeace-Untersuchungen, dass Textilchemikalien durch die Fabrikabwässer im Herstellungsland und im Absatzland durch die Haushaltswäsche freigesetzt werden. Für den Textilien-Test ließ Greenpeace 141 Artikel von 20 Modemarken untersuchen. Das Ergebnis ist erschreckend, denn in allen Proben wurden schädliche Chemikalien gefunden, unter anderem Nonylphenolethoxylaten, die in Gewässern zu giftigem Nonylphenol umgewandelt werden.
Als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne Detox haben sich bereits die Sportartikel-Hersteller Puma, Adidas, Nike, Li Ning und die Modemarken H&M, C&A und Marks&Spencer zu einer giftfreien Produktion verpflichtet. Zara ist das achte Unternehmen, das sich inzwischen dazu bereit erklärt hat zu entgiften.
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