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Fei Zhang / Greenpeace

Gore-Tex ohne gefährliche PFCs ab 2023

Gore Fabrics erklärt, die gefährliche Chemikaliengruppe der PFCs (polyfluorierten Chemikalien) ab 2023 aus seinen Gore-Tex-Produkten zu verbannen – ein Erfolg der jahrelangen Greenpeace Detox-Kampagne gegen Chemie in Kleidung. 

Gore Fabrics, der Hersteller von Gore-Tex, hat mit der Einführung einer neuen, vollständig PFC-freien Membran für seine Outdoor-Bekleidungsprodukte einen bedeutende Neuausrichtung seiner Produkttechnologie angekündigt. Diese Ankündigung ist das Ergebnis einer langjährigen Greenpeace-Kampagne, die die Hersteller von Outdoor-Bekleidung dazu drängte, keine schädlichen PFC-Chemikalien in wasserdichter Kleidung zu benutzen.

2011 schon startete die Greenpeace-Kampagne Detox My Fashion. Die Textilindustrie wurde aufgefordert, alle gefährlichen Chemikalien aus ihren Lieferketten zu eliminieren, wobei PFCs als eine der wichtigsten Chemikaliengruppen hervorgehoben wurden. Im Jahr 2015 rückte die Detox-Outdoor-Kampagne die Outdoor-Bekleidungsbranche ins Rampenlicht, die für ihre wasserabweisenden Produkte oft PFC verwendete. Hunderttausende von Outdoor-Fans aus aller Welt schlossen sich der Kampagne an, um PFC-freie Ausrüstung zu fordern.

PFC-freie Membran ab 2022

Im Jahr 2017 verpflichtete sich Gore Fabrics, bis Ende 2020 bei einem grossen Teil ihrer Membranen (rund 85%) und bis 2023 bei den restlichen, spezialisierten Produkten keine umweltschädlichen PFC mehr zu verwenden. Nun hat Gore Fabrics angekündigt, dass die ersten Produkte mit der neuen, PFC-freien Membran 2022 auf den Markt kommen.

„Greenpeace begrüsst diese Ankündigung, da die neue Technologie von Gore Fabrics (e-PE oder expandiertes Polyethylen) keine fluorierten Chemikalien verwendet und daher in keiner Phase des Lebenszyklus gefährliche PFC freisetzt“, sagt Viola Wohlgemuth, Greenpeace-Expertin für Chemie. Gore Fabrics hat Greenpeace über die Jahre hinweg über die Fortschritte informiert und ihre konsequenten Bemühungen um eine Lösung unter Beweis gestellt, auch wenn die Umstellung etwas später als ursprünglich geplant erfolgt.

Umfassendes Verbot gefordert

„Diese Entwicklung ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Umstellung des Outdoor-Marktes auf Technologien, die frei von gefährlichen PFCs sind. Aber es wird nach wie vor unverantwortliche Outdoor-Marken und andere Sektoren geben, die weiterhin auf PFCs setzen. Die Regulierungsbehörden müssen darum jetzt verantwortungsvoll handeln und ein umfassendes Verbot für die gesamte Gruppe der PFCs durchsetzen“, fügt Wohlgemuth hinzu.

Greenpeace unterstützt einen Vorschlag von fünf EU-Mitgliedstaaten (Dänemark, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Schweden), alle PFC (PFAS) als Gruppe zu regulieren, während der US-Bundesstaat Maine ein Verbot aller PFC erlassen hat.

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