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Aerials of Forest Fire in Brandenburg, Germany
© Greenpeace

Klimawandel und Wald in Deutschland

Klimawandel und Wald hängen zusammen: Dürre und Brände nehmen weltweit und auch in Deutschland zu. Zugleich heizt die Waldzerstörung die Klimakrise an, denn Wälder speichern CO2 und kühlen das Klima.

Wälder in Deutschland sind natürliche Klimaschützer: Sie entziehen der Atmosphäre CO2, sind gigantische Wasserspeicher und haben einen Kühlungseffekt auf das Klima. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind in ihnen zu Hause. 

Doch die Wälder in Deutschland sind durch die intensive Forstwirtschaft geschwächt und deshalb anfälliger für Folgen der Klimakrise, wie Dürre und Trockenheit. Künstlich angelegte Forste speichern außerdem weniger CO2 als naturnahe Wälder. Wenn wir in Deutschland mehr Wälder schützen und wachsen lassen, könnten sie jährlich deutlich mehr CO2 aufnehmen. 

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Stark genutzte Wälder leiden stärker unter der Klimakrise

Von Natur aus wäre Deutschland überwiegend mit Laubwäldern bewachsen. Doch ab Mitte des 19. Jahrhunderts pflanzte die Forstwirtschaft hauptsächlich Nadelforste. Diese wachsen von Natur aus jedoch nur in den Hochlagen Mitteleuropas und sind deshalb in anderen Regionen besonders anfällig für Insektenfraß und extreme Wetterlagen.

Fast alle Wälder in Deutschland werden außerdem intensiv forstlich bewirtschaftet und sind deshalb geschwächt. Eine aktuelle Studie zeigt: intensiv bewirtschaftete Nadelwälder und Forste leiden deutlich stärker unter den Auswirkungen der Klimakrise als Laubwälder oder solche, die bereits streng vor Holzeinschlag geschützt sind. 

Durch die Klimaerhitzung nehmen Dürre- und Trockenperioden massiv zu und setzen bereits geschwächten Wäldern weiter zu. Dürreperioden trocknen die Wälder aus und machen sie zu einem gefundenen Fressen für Insekten wie den Borkenkäfer. Betroffen sind vor allem Nadelholzplantagen, die kaum Widerstandskraft haben und Wetterextremen nicht ausreichend standhalten können. Selbst die robusten Buchen leiden manchmal unter den Folgen der Klimakrise – vor allem dort, wo die Wälder durch intensiven Holzeinschlag licht geschlagen wurden.

In Deutschland wirkten Dürren lange wie ein fernes Problem, doch letzten Jahre zeigen deutliche Folgen der Klimaerhitzung. Im Dürresommer 2018 lagen die Temperaturen lange über 30 Grad, Niederschläge fielen laut Umweltbundesamt um 25 Prozent geringer aus, es herrschte Waldbrandgefahr, kam zu Missernten und die Grundwasserstände sanken. Auch in den Folgejahren fiel meist zu wenig Wasser.

“In Deutschland müssen in Zukunft Waldbrände verhindert werden”, betont Christoph Thies, Greenpeace-Experte für Wälder. “Dafür sind  natürliche Wälder zu schützen und leicht brennbare Kiefern- und Fichten-Monokulturen wieder in natürliche vielfältige Mischwälder mit mehr Laubbäumen umzuwandeln. Diese können mehr Wasser speichern, sind weniger brennbar und überstehen Dürren und Hitzewellen besser.”

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Geschwächte Wälder sind keine Klimaschützer 

Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist von Wald bedeckt. Obwohl rund 67 Prozent der Wälder in Deutschland als Schutzgebiete gelten, sind nur 2,8 Prozent der Wälder auch wirklich vor Holzeinschlag geschützt. In den allermeisten Schutzgebieten ist Holzeinschlag erlaubt.

Wälder müssen immer wieder für die Interessen der Menschen weichen: Ob für die Gier nach Holz, für den Braunkohleabbau wie der Hambacher Forst oder für den Straßenbau wie der Dannenröder Wald. Dabei brauchen wir intakte Wälder für ein gesundes Klima und eine natürliche Artenvielfalt.

Doch die meisten verbliebenen Wälder in Deutschland sind gepflanzte Forste und sind auf die Holzproduktion ausgelegt. Fatal für den Klimaschutz: Wenn ein Holzprodukt nach kurzer Nutzung gleich wieder entsorgt wird, wie Pappkartons oder Toilettenpapier, gelangt der im Holz gebundene Kohlenstoff als CO2 schnell zurück in die Atmosphäre. 

In stark genutzten Wäldern ist zudem weniger CO2 gespeichert. Die Bäume werden dort schon jung gefällt – eine Buche ungefähr im Alter von 120 Jahren. Einmal abgeholzt, können Bäume kein CO2 mehr aufnehmen. Lässt man Buchen wachsen, können sie mehrere hundert Jahre alt werden, bis zum Schluss CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und den Kohlenstoff in ihrem Holz speichern. Wir brauchen lebende Bäume für den Klimaschutz. 

Auch der Waldboden spielt eine große Rolle bei der Speicherung von Kohlenstoff. Die intensive Bewirtschaftung setzt den Böden zu. Schwere Forstmaschinen verletzen und verdichten sie. Vor allem bei großen Fällungen und Räumungen kommt plötzlich viel Licht auf die Böden, es wird wärmer, die Zersetzung setzt schneller ein und der Kohlenstoff verbindet sich mit dem Sauerstoff aus der Luft zu CO2.

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Mehr naturnahe Wälder für den Klimaschutz

Naturnah bewirtschaftete Wälder bieten Tieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum. Dort findet weniger Holzeinschlag statt, die Bäume leben länger und werden dicker. Somit können sie auch mehr Kohlenstoff binden. 

In naturnahen Wäldern können einige Bäume natürlich absterben und im Wald verbleiben – ein zusätzlicher Gewinn für Artenschutz und Klima. Vögel und Fledermäuse finden in alten Bäumen einen Unterschlupf. Viele Insekten wie Käfer ernähren sich von abgestorbenen Bäumen und sind selbst wieder eine Nahrungsquelle für andere Waldbewohner. Naturnah bewirtschaftete Wälder machen jedoch nur etwa 15 Prozent der Waldfläche in Deutschland aus.

Waldschutz spielt eine wichtige Rolle, um das Artensterben zu stoppen und die Klimaerhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Bei naturnaher Bewirtschaftung und mit mehr streng geschützten Gebieten könnte der Deutsche Wald einen noch größeren Beitrag zum Klima- und Artenschutz leisten. Waldschutz ist Klima- und Artenschutz. Zusätzlich zu politischen Maßnahmen können wir alle einen Beitrag leisten um Wälder und damit das Klima zu schützen, Tipps dazu hier.

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Zu Hause, im Supermarkt oder im Garten: Wir alle können etwas für den Waldschutz tun – Tag für Tag. Das kommt auch Klima und Artenvielfalt zu Gute.

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Klimaschutz geht Hand in Hand mit Waldschutz:

  • Wälder sind unsere Verbündeten gegen die Klimakrise: Wenn sie gesund sind, entziehen sie der Atmosphäre riesige Mengen klimaschädliches CO2 und mildern extreme Klimaverhältnisse wie Hitze, Frost, Trockenheit und Stürme. Sie schützen vor Hochwasser und Bodenerosionen und halten den Wasserkreislauf in Gang.
  • Waldschutz und Klimaschutz hängen zusammen: Die Folgen der Klimakrise schaden schon jetzt den Wäldern, auch in Deutschland. Umgekehrt heizt die weltweite Waldzerstörung die Klimakrise weiter an. Nur effiziente Schutzmaßnahmen für Wald und Klima können die Abwärtsspirale durchbrechen.

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Wald und Klima sind untrennbar miteinander verbunden. Weltweit produzieren Wälder Sauerstoff, reinigen Luft und Wasser und mildern extreme Wetterverhältnisse. Doch die Klimaschützer sind bedroht.

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Greenpeace-Waldvision

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Wege aus der Waldkrise

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Anzahl Seiten: 12

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Studie: Der Wald in Deutschland auf dem Weg in die Heißzeit

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