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Greenpeace-Aktivist bei DEA-Protest in Neumünster
Bente Stachowske / Greenpeace

Greenpeace-Aktivisten informieren auf Grünen-Parteitag zu Ölbohrungen im Wattenmeer

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Noch kann Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck Ölbohrungen im Wattenmeer verhindern; das machten Greenpeace-Aktivisten beim Landesparteitag der Grünen klar.

Der gesunde Menschenverstand sagt: Ölbohrungen in einem Nationalpark lassen sich mit grüner Politik nicht vereinbaren. Ob dem tatsächlich so ist, muss der Umweltminister von Schleswig-Holstein Robert Habeck nun unter Beweis stellen. Die Planungen für Probebohrungen im Nationalpark Wattenmeer sind weit fortgeschrittenen, für ihre Umsetzung fehlt dem Ölkonzern Dea allerdings noch die Genehmigung des grünen Ministers.

 

Beim Landesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen in Neumünster informierten Greenpeace-Aktivisten heute Habecks Parteifreunde zu den geplanten Bohrungen im Schutzgebiet. Nicht nur vor ihnen muss sich der Politiker verantworten: „Umweltminister Habeck hat es in der Hand, ob diese einzigartige Landschaft weiterhin einen hohen Schutz genießt oder die Einzelinteressen eines Konzerns Vorrang haben“, sagt Jörg Feddern, Greenpeace-Experte für Öl. „Die Delegierten sollten dem Minister bei seiner Entscheidungsfindung pro Nationalpark den Rücken stärken.“

 

Unterwegs für den Schutz des Wattenmeers

Die Umweltschützer präsentierten vor Ort ein Banner mit der Aufschrift „Dea – keine neuen Ölbohrungen im Wattenmeer“, um ihre Forderung zu unterstreichen. Am 31. März dieses Jahres war das Greenpeace-Aktionsschiff Beluga II bereits für den Schutz des Wattenmeers unterwegs. Auf einer der geplanten Förderstellen ließ sich der Klipper trockenfallen. Umweltschützer errichteten an Ort und Stelle das Modell eines Bohrturms, als Sinnbild für die Gefahr, die dem artenreichen Schutzgebiet durch Ölunfälle droht.

Die sind auch bei Probebohrungen nicht auszuschließen, und selbst vergleichbar geringe Mengen ausgetretenen Öls können in einem empfindlichen Ökosystem wie dem Wattenmeer verheerende Schäden anrichten. Die Risiken des Bohrvorhabens stehen in keinem Verhältnis zum überschaubaren Nutzen. 20 Millionen Tonnen Öl vermutet Dea unter dem Watt: Die Menge, die Deutschland in gerade einmal acht Wochen verbraucht.

Bereits seit 2007 bemüht sich Dea um die Genehmigungen für ihre Bohrpläne im Wattenmeer. Seit vergangenem Jahr liegt der Antrag für drei Bohrstellen den Behörden in Schleswig-Holstein vollständig vor – bislang hat Habeck noch keine Entscheidung getroffen. Der Politiker mit Ambitionen auf Bundesebene könnte hier Profil zeigen, 2017 möchte er als Spitzenkandidat seiner Partei in den Bundestag einziehen. Im Sinne von Bündnis 90/Die Grünen kann die Genehmigung jedenfalls nicht sein. Auch deswegen stehen Greenpeace-Aktivisten heute Morgen vor der Stadthalle in Neumünster: Um daran zu erinnern, was grüne Umweltpolitik bedeuten muss.

>> Mitten im Nationalpark Wattenmeer will der Ölkonzern Dea erneut nach Öl bohren. Fordern Sie Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck auf, die Probebohrungen nicht zu genehmigen.

  • Greenpeace-Aktivisten mit Umweltminister Robert Habeck

    Überzeugungsarbeit beim Umweltminister

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  • Greenpeace-Ölexperte Jörg Feddern in Neumünster

    Besuch bei der Basis

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  • Errichtung eines Bohrturmmodells im Wattenmeer durch Greenpeace-Aktivisten

    Keine Ölbohrungen im Schutzgebiet

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Öl-Report 2016

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