Gut gemeint heißt nicht automatisch gut gemacht!
- Hintergrund
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Die IWC steckt diplomatisch in der Sackgasse. Der Graben zwischen den am Walschutz orientierten Ländern wie zum Beispiel Deutschland, Großbritannien oder Australien und den am Walfang festhaltenden Ländern wie Island, Norwegen, vor allem Japan, scheint unüberbrückbar.
Auf Betreiben des IWC-Vorsitzenden wurde während der vergangenen zwölf Monate ein Kompromissvorschlag erarbeitet, der beiden Positionen gerecht werden soll. Doch gut gemeint heißt nicht automatisch gut gemacht.
Der vorliegende Vorschlag kommt eher einer Kapitulation vor den Walfangländern gleich: Bei Annahme des Vorschlages würde das Walfangmoratorium aufgehoben, es würden kommerzielle Fangquoten an die genannten Walfangländer vergeben und die Jagd im Antarktischen Schutzgebiet würde offiziell von der IWC genehmigt.
Gleiches gilt für den Abschuss bedrohter Arten wie Finn- und Seiwal.
Die Auswirkungen auf andere internationale Umweltschutzverträge wie zum Beispiel das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) könnten verheerend sein. Wenn die IWC offiziell Fangquoten vergibt, wäre auch dem internationalen Handel mit Walfleisch und anderen Walprodukten Tür und Tor geöffnet.
Greenpeace ist gegen den Vorschlag in der bestehenden Form. Allerdings sollte man die sich bietende Chance nutzen, um endlich aus der verfahrenen Situation heraus zu kommen. Es gilt, Raum zu schaffen für die wirklich brennenden Themen in puncto Walschutz: die WalFANGkommission muss endlich zur WalSCHUTZkommission umgebaut werden.
Denn die Gefahren für die Wale gehen längst über die Jagd hinaus. Über 300.000 Wale verenden jährlich in den Netzen der Weltfischerei. Der zunehmende Unterwasserlärm belastet die Tiere zusätzlich und die generelle Verschmutzung der Meere hat unmittelbare Auswirkungen auf die Walbestände.
Die kommende Woche wird nicht nur entscheidend für die Zukunft der Internationalen Walfangkommission sein, sondern auch für die Zukunft der Wale.