Jetzt spenden
Walrus in the Polar Sea
© Markus Mauthe / Greenpeace

Die Beringsee – wunderschön und massiv bedroht

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Beringsee ist eine der wildesten Regionen der Welt. Sie bietet den verschiedensten Tierarten einzigartige Lebensräume: Polarbären, Robben, Wale und Millionen von Seevögel sind hier zu Hause.

Die Beringsee liegt zwischen der Westküste Alaskas (USA) und der Ostküste Sibiriens (Russland). Im Norden wird es durch die Beringstraße vom Nordpolarmeer getrennt. Im Süden wird die Grenze zwischen dem Pazifik und der Beringmeersee durch die Inselkette der Alëuten (USA) gebildet. Im Westen stößt die Beringsee an den Nordteil der Halbinsel Kamtschatka.

Die Beringsee, dessen nördlicher Teil durch den warmen Alaskastrom (acht bis elf Grad Celsius) von Juli bis September eisfrei gehalten wird, ist 2,26 Millionen Quadratkilometer groß - das entspricht fast der Fläche des Mittelmeeres. Und es ist nördlich der westlichsten Insel der Alëuten bis zu 4.096 Meter tief.

Es ist eine der produktivsten Meeresregionen und daher auch einer der begehrtesten Fischereigründe der Welt. Doch das polare Beringmeer ist ein empfindlicher Lebensraum, leicht verletzbar und inzwischen massiv bedroht.

Die großen Unterwasserschluchten – auch Canyons genannt – sind tief genug, um als Zufluchten für bedrohte Arten zu dienen. Viele dort lebende Arten, wie zum Beispiel Stachelköpfe, haben buchstäblich keinen anderen Platz als diese Canyons, um sich vor der industriellen Fischerei zu verstecken.

Gleichzeitig sind die Canyons wahrscheinlich Heimat zahlreicher Lebewesen, die der Mensch bisher noch gar nicht kennt. Tatsächlich vermutet man, dass in den Tiefen der Schluchten aufgrund ihrer geographischen Isolation Arten leben, die nirgendwo sonst auf der Erde vorkommen. Das, was über die Schluchten bisher bekannt ist, stammt von Fischerei-Beobachtern, die sich den Beifang der Fischtrawler angeschaut haben.

Obwohl die Fischerei in Alaska eine der am genauesten überwachten der Welt ist, sind trotzdem die Bestände von Alaska-Seelachs, Pazifischem Kabeljau, Heilbutt und Atka-Makrele zurückgegangen. Und nicht nur das: Auch die Bestände der Räuber wie Steller-Seelöwen, Seevögel und Nördliche Pelzrobben nehmen stark ab.

Während die großen Fabrikschlepper ihre Netze über die Wände der Schluchten oder durch das offene Blau ziehen und die großen Fänge an Bord hieven, verarmen die lokalen Gemeinschaften entlang der südlichen Hälfte der Beringsee und der Alëuten, sowie im Golf von Alaska. Die Fischer:innen fahren immer weiter hinaus auf der Suche nach Fisch und Krabben, die einst reichlich direkt an der Küste vorkamen. Dabei nehmen sie für abnehmende Einkünfte steigende Risiken in Kauf.

Das Überleben vieler dieser Gemeinschaften hängt davon ab, ob die umgebenden Gewässer noch intakt sind. Die Bevölkerung von St. Paul Island sank zum Beispiel um 25 Prozent in Folge des Kollapses der Schneekrabben-Fischerei.

Greenpeace fuhr im Sommer 2006 in die Beringsee, um die Arbeit zum Schutz von Alaskas marinen und terrestrischen Ökosystemen vor Ort fortzuführen. Es wurden die Beziehungen zu einheimischen Gemeinschaften vertieft, die wilde Schönheit der Natur dokumentiert und mit Wissenschaftlern zusammengearbeitet.

Mit der jetzigen Expedition knüpfen wir an, wo wir letztes Jahr aufgehört haben. In der Hoffnung, die Beringsee schützen zu können und eine nachhaltige Nutzung im Einklang mit den Gemeinschaften der Region zu ermöglichen.

Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/protestmail-sos-aus-der-arktis

SOS aus der Arktis: Stoppt den Tiefseebergbau!

Die norwegische Regierung will in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem Tiefseebergbau starten. Damit gefährdet sie das Wohlergehen der Meere und der Lebewesen, die dort leben. Wir müssen die Zerstörung der Tiefsee zur Ausbeutung des Meeresbodens verhindern, bevor es zu spät ist.

Protestmail senden
Walroß auf Eisscholle in der Arktis

Mehr zum Thema

Sampling and Analysing Sea Foam for PFAS on Sylt

Erhöhte PFAS-Werte im Meeresschaum

Der Meeresschaum an deutschen Stränden ist stark mit PFAS belastet. Das zeigen Greenpeace-Messungen. Deutschland muss den Umgang mit diesen gesundheitsgefährlichen Chemikalien besser regulieren.

mehr erfahren über Erhöhte PFAS-Werte im Meeresschaum
Beach on the island of Borkum

Meerespolitik 2025: Eine Zukunft für Meer und Mensch

Internationale Abkommen fordern den Schutz der Meere und der Biodiversität. Deutschland trägt Verantwortung für Umwelt, Gerechtigkeit und eine lebenswerte Zukunft für alle.

mehr erfahren über Meerespolitik 2025: Eine Zukunft für Meer und Mensch
Ein Hai wird von der Besatzung eines unter iranischer Flagge fahrenden Schiffes, das im nördlichen Indischen Ozean Thunfisch fängt, als Beifang an Bord geholt.

Der stille Raub an unseren Ozeanen

Die Tiefseefischerei zerstört mit riesigen Schleppnetzen Fischbestände, Korallenriffe und ganze Ökosysteme. Sie bedroht die Artenvielfalt, hinterlässt bleibende Schäden und bleibt oft unsichtbar – 10 Fakten dazu.

mehr erfahren über Der stille Raub an unseren Ozeanen
The Marine Biodiversity of Batu Rufus Dive Site, Raja Ampat

Korallen – Ein tropisches Farbenparadies stirbt

Die prächtige Welt der Korallenriffe ist bedroht: Durch die Erderhitzung kollabieren die empfindlichen Riffe. Mit ihnen verschwindet ein unverzichtbares Ökosystem.

mehr erfahren über Korallen – Ein tropisches Farbenparadies stirbt
Greenpeace projiziert Botschaften von Menschen aus aller Welt auf den Svea-Gletscher in Spitzbergen. Mit Videos fordern Prominente wie der schwedische Schauspieler Gustaf Skarsgård und die südafrikanische Schauspielerin Amanda du-Pont den norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre auf, die Pläne für den Tiefseebergbau in den arktischen Gewässern Norwegens zu stoppen.

Tiefseebergbau in der Arktis?

Norwegen legt Tiefseepläne auf Eis – doch die Bedrohung ist noch nicht vorbei

mehr erfahren über Tiefseebergbau in der Arktis?
Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region

Erfolg: Klage erneut zurückgewiesen

Im November 2023 protestierten Greenpeace-Aktive gegen den Tiefseebergbau. Eine Klage dagegen ist nun abgewiesen worden.

mehr erfahren über Erfolg: Klage erneut zurückgewiesen