Fruchthandel versucht Pestizidgefahr schönzureden
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Der Fruchthandel kann sich nicht so einfach reinwaschen. Fest steht, dass ein Großteil der von ihm verkauften Ware stärker pestizidbelastet ist als gesetzlich erlaubt, erklärt Manfred Krautter, Chemieexperte bei Greenpeace. Greenpeace fordert den Fruchthandel auf zu garantieren, dass er nur Ware in Verkehr bringt, die zumindest den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Die Ware sollte darüber hinaus pestizidfrei sein.
Der DFHV hatte seine Behauptung von sicheren Lebensmitteln auch auf den neuen Pestizidbericht der Europäischen Kommission gestützt. Danach sollen angeblich nur bei drei Prozent der getesteten europäischen Obst- und Gemüseproben eine Überschreitung der gesetzlichen Höchstmenge festgestellt worden sein. Ein Blick in den Bericht zeigt jedoch: Tatsächlich hat die Zahl der Proben mit unzulässiger Belastung bei 5,5 Prozent gelegen.
Auch die Behauptung des DFHV, dass Obst und Gemüse sicher ist und die Rückstandssituation weit davon entfernt ist, die Gesundheit zu gefährden, entspricht nicht der Realität. So geht die Europäische Kommission in ihrem Bericht davon aus, dass angesichts steigender Pestizidbelastungen Gesundheitsgefährdungen nicht auszuschließen seien - eine Aussage, die das Testergebnis von Greenpeace bestätigt.
Greenpeace hatte in führenden Supermarktketten Obst und Gemüse auf Pestizidrückstände untersucht. Bei 15 Prozent der Proben und damit in 100 Fällen wurden die gesetzlichen Höchstmengen erreicht oder überschritten. 16 Proben wiesen solche Extrembelastungen auf, dass für Kleinkinder nach dem Verzehr nur geringer Mengen akute Gesundheitsgefahr bestand. (Autorin: Nadine Behrens)