Der Postwachstum-Werkzeugkasten
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Wirtschaft und Wachstum sind in unserer Gesellschaft untrennbar verbunden. Muss das so sein? Ein mit Greenpeace erarbeiteter Maßnahmenkatalog weist andere Wege aus.
Eine gesunde Wirtschaft sollte das Wohl für Mensch und Umwelt im Blick behalten. Doch dieses Ziel ist aus den Augen verloren: In unserem Wirtschaftssystem ist Wachstum die oberste Maxime und Geld zum Selbstzweck geworden.
Massenkonsum und ungebremster Ressourcenverbrauch sind die Folgen des ständigen Wachstums. Obwohl die Umweltbewegung in den vergangenen Jahrzehnten viele Erfolge erzielt hat, gehen die großen Trends in vielen Bereichen in die falsche Richtung. Wir sehen im Wirtschaftssystem einen Schlüssel, um die Ursachen der Umweltzerstörung anzugehen, statt uns nur an Symptomen abzuarbeiten.
Um genau darüber mit Menschen ins Gespräch zu kommen, hat Greenpeace im vergangenen Jahr zur Postwachstumswerkstatt eingeladen. An drei Terminen kamen ungefähr 50 Fördermitglieder, Ehrenamtliche, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zusammen, um sich mit dem Thema Postwachstum auseinanderzusetzen – das heißt: Wie könnte eine Wirtschaftsordnung aussehen, die über Wachstum hinausdenkt? In mehreren Runden tauschten sich die Teilnehmer aus und debattierten. Ausgangspunkte der Diskussionen waren bewusst keine wissenschaftlichen Modelle, sondern der Mut, einfach anzufangen und Dinge anders zu denken und zu tun.
Am Ende der Veranstaltungsreihe stand die Idee, die Ergebnisse des Austauschs in Form eines Werkzeugkastens zusammenzutragen – eine Art Leitfaden, die Dinge anders zu sehen. Dieser Werkzeugkasten soll andere Menschen zum Nachdenken und Debattieren anregen. Er macht keine Vorgaben, sondern soll Denkanstöße liefern und Lust auf die gemeinsame Gestaltung einer Gesellschaft machen, die andere Überzeugungen als Gewinnmaximierung und Profit lebt.
Zum Umgang mit dem Werkzeugkasten
Um ein handwerkliches Ziel zu erreichen, braucht man das richtige Werkzeug. Mal benötigt man einen Schraubenzieher, mal eine Säge oder den Hammer. Und der eine kann mit dem einen Werkzeug besser umgehen als der andere.
Ähnlich funktioniert auch der Gebrauch des entwickelten Postwachstum-Werkzeugkastens. Er enthält ganz verschiedene Ideen und Ansätze, um aktiv zu werden – er ist eine Sammlung von Gedanken, Projekten und Ideen, die die Teilnehmer der Postwachstumswerkstatt erarbeitet und in Teilen probiert haben. Dort wurde zu fünf Themen gearbeitet:
- Kommunikation und Sprache
- Mobilität
- Konsumverhalten
- Politik und Gesellschaft/Gemeinwohlökonomie
- Bildung
Diese fünf Themen wurden jeweils auf drei Ebenen diskutiert:
- Mein persönliches Werkzeug: Was kann ich in meinem Alltag zu einer Postwachstumsgesellschaft beitragen?
- Politisches Werkzeug: Was muss auf politischer Ebene passieren, und welche Hebel gibt es dafür?
- Greenpeace-Werkzeug: Was könnte Greenpeace aus Sicht der Teilnehmer*innen tun?
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern im Postwachstum-Werkzeugkasten!