Jetzt spenden
Demonstration in Berlin
© Anne Barth / Greenpeace

NGO - ungemein nützlich fürs Gemeinwohl

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen setzen sich so genannte non-govermental organisations, kurz NGO, mit meist unkonventionellen Mitteln für Umwelt und Menschen ein. Derzeit gibt es rund 25.000 solcher Organisationen. Eine der bekanntesten: Greenpeace.

Doch was ist der Sinn von NGO und welche Rolle spielen sie? Zu allererst: NGO schaffen Öffentlichkeit. Sie erheben ihre Stimme für Tiere, Umwelt oder indigene Völker. Kurz: für alle, die keine eigene Stimme haben. Und treten bisweilen auch als deren Anwälte vor Gericht auf.

Durch gezielte Aktionen und Informationen werden Themen in den Medien verbreitet und so auf die Tagesordnung gebracht. Diskussionen werden angefacht oder in eine neue Richtung gelenkt. Durch diese Öffentlichkeit wird Druck auf Regierungen und Konzerne ausgeübt.

Präzedenzfall Brent Spar

Greenpeace an sich hat keine Macht, so Greenpeace-Sprecherin Svenja Koch. Wir können weder Polizei noch Militär beauftragen. Deshalb sind wir darauf angewiesen, dass die Öffentlichkeit uns hilft, Druck auszuüben.

Der Fall der Ölplattform Brent Spar, die im Meer versenkt werden sollte, gilt als erfolgreicher Präzedenzfall für den Einfluss von NGO auf internationale Konzerne. 1995 hat Greenpeace eine Kampagne gegen die Betreiberfirma Shell gestartet.

Diesem Druck hat sich die Firma gebeugt: Die Plattform wurde ordnungsgemäß an Land entsorgt. 1998 wurde dann von der Konferenz der Nordostatlantik-Anrainerstaaten (OSPARCOM) ein generelles Versenkungsverbot für Offshore-Ölinstallationen beschlossen.

Kompetenz überall gefragt

Doch nicht nur die öffentlichkeitswirksamen Aktionen machen die Arbeit von NGO wie Greenpeace aus. Auch die Lobby-Arbeit hinter den Kulissen trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versuchen Greenpeace-Experten, nach oft jahrelangen Recherchen, die Entscheidungen von Konzernbossen, Regierungen und Behörden zu beeinflussen.

Die Aktionen sind nur eine Seite der Arbeit. Unsere Kompetenz und Unabhängigkeit ist überall gefragt - sei es in den Gremien der Bundesregierung, der EU oder der UNO, so Koch.

Letztendlich fördern NGO durch eine neue Möglichkeit der Partizipation Demokratie und Völkerverständigung. Menschen können sich unabhängig von Parteien am politischen Meinungsprozess beteiligen. Dabei stehen nicht mehr die Interessen eines Landes, einer Regierung oder einer Religion im Vordergrund. Es gibt ein Thema, das verbindet. Bei Greenpeace ist es das gemeinsame Interesse am Umweltschutz, das sogar Bürger von verfeindeten Staaten vereint.

Mehr zum Thema

Plakat an Hochhaus hinter breiter Straße, Headline "Green up the Cities!"
  • 08.04.2024

Die studentische Siegerkampagne des Nachwuchswettbewerbs DCC YoungSTARS 2023 ruft zum Umweltschutz auf. Greenpeace ist Pate für die Kampagne, die bundesweit auf digitalen Werbeflächen zu sehen ist.

mehr erfahren
Drill Tower Protest against Gas Projects in Leer
  • 02.11.2023

Die Ortsgruppe Leer hatte sich in den vergangenen Jahren über Corona und andere Entwicklungen fast aufgelöst. Nun gibt es neuen Schwung mit neuen Mitgliedern. Wir sprachen mit der Gruppe.

mehr erfahren
Rainbow Warrior unter vollen Segeln UK 2021

Nach Jahren mit Doppelspitze besteht die Geschäftsführung von Greenpeace Deutschland seit Oktober 2023 aus einer Dreierspitze: Martin Kaiser, Nina Schoenian und Sophie Lampl. Alle drei fungieren als geschäftsführende Vorstände.

mehr erfahren
Roland Hipp, Geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland
  • 27.09.2023

Nach 40 Jahren Einsatz für den Umweltschutz übergibt Roland Hipp, geschäftsführender Vorstand bei Greenpeace, die Verantwortung in jüngere Hände. Im Interview zieht er eine Bilanz seiner Arbeit.

mehr erfahren
Greenpeace Schiff Beluga II vor dem  Bass Rock (Schottland)
  • 06.07.2023

Die Beluga II wurde nach ökologischen und technischen Kriterien speziell für Greenpeace gebaut. Als Küstensegler wird sie seit 2004 in Nord- und Ostsee sowie in europäischen Binnengewässern eingesetzt.

mehr erfahren
Greenpeace-Aktivisten protestieren im Sylter Außenriff, Nordsee, gegen die Verschmutzung der Meere. Hinter ihnen die Arctic Sunrise

Wie arbeitet Greenpeace? Wie finanziert der Umweltverein sein Engagement für die Umwelt? Wie kann man selbst aktiv werden?

mehr erfahren