NGO - ungemein nützlich fürs Gemeinwohl
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Unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen setzen sich so genannte non-govermental organisations, kurz NGO, mit meist unkonventionellen Mitteln für Umwelt und Menschen ein. Derzeit gibt es rund 25.000 solcher Organisationen. Eine der bekanntesten: Greenpeace.
Doch was ist der Sinn von NGO und welche Rolle spielen sie? Zu allererst: NGO schaffen Öffentlichkeit. Sie erheben ihre Stimme für Tiere, Umwelt oder indigene Völker. Kurz: für alle, die keine eigene Stimme haben. Und treten bisweilen auch als deren Anwälte vor Gericht auf.
Durch gezielte Aktionen und Informationen werden Themen in den Medien verbreitet und so auf die Tagesordnung gebracht. Diskussionen werden angefacht oder in eine neue Richtung gelenkt. Durch diese Öffentlichkeit wird Druck auf Regierungen und Konzerne ausgeübt.
Präzedenzfall Brent Spar
Greenpeace an sich hat keine Macht, so Greenpeace-Sprecherin Svenja Koch. Wir können weder Polizei noch Militär beauftragen. Deshalb sind wir darauf angewiesen, dass die Öffentlichkeit uns hilft, Druck auszuüben.
Der Fall der Ölplattform Brent Spar, die im Meer versenkt werden sollte, gilt als erfolgreicher Präzedenzfall für den Einfluss von NGO auf internationale Konzerne. 1995 hat Greenpeace eine Kampagne gegen die Betreiberfirma Shell gestartet.
Diesem Druck hat sich die Firma gebeugt: Die Plattform wurde ordnungsgemäß an Land entsorgt. 1998 wurde dann von der Konferenz der Nordostatlantik-Anrainerstaaten (OSPARCOM) ein generelles Versenkungsverbot für Offshore-Ölinstallationen beschlossen.
Kompetenz überall gefragt
Doch nicht nur die öffentlichkeitswirksamen Aktionen machen die Arbeit von NGO wie Greenpeace aus. Auch die Lobby-Arbeit hinter den Kulissen trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versuchen Greenpeace-Experten, nach oft jahrelangen Recherchen, die Entscheidungen von Konzernbossen, Regierungen und Behörden zu beeinflussen.
Die Aktionen sind nur eine Seite der Arbeit. Unsere Kompetenz und Unabhängigkeit ist überall gefragt - sei es in den Gremien der Bundesregierung, der EU oder der UNO, so Koch.
Letztendlich fördern NGO durch eine neue Möglichkeit der Partizipation Demokratie und Völkerverständigung. Menschen können sich unabhängig von Parteien am politischen Meinungsprozess beteiligen. Dabei stehen nicht mehr die Interessen eines Landes, einer Regierung oder einer Religion im Vordergrund. Es gibt ein Thema, das verbindet. Bei Greenpeace ist es das gemeinsame Interesse am Umweltschutz, das sogar Bürger von verfeindeten Staaten vereint.