Greenpeace Magazin zukünftig nicht mehr bei Lidl
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Greenpeace Deutschland hat die Wirkung des Verkaufs des Greenpeace-Magazins beim Discounter Lidl falsch eingeschätzt. Wir haben das Obst- und Gemüseangebot von Lidl wie das vieler anderer Handelsketten kritisch unter die Lupe genommen und dort zeitgleich das Greenpeace-Magazin zum Kauf angeboten. Wir hätten nie gedacht, dass diese Kombination unsere Glaubwürdigkeit in Frage stellen könnte. Das war ein Fehler. Wir bedauern, dass wir Zweifel an unserer Unabhängigkeit möglich gemacht haben.
Greenpeace ist politisch und finanziell unabhängig und wird von Spenden vieler Privatpersonen getragen. Wir nehmen kein Geld von der Industrie oder von Regierungen an, wir lehnen Sponsoring ab. Zu keiner Zeit hat Greenpeace die Ergebnisse der Pestizid-Tests zugunsten von Lidl beeinflusst.
Seit 2005 haben wir das Obst und Gemüse in deutschen Supermärkten, u.a. bei Lidl, auf Rückstände von Pestiziden getestet. Im ersten Test landete Lidl auf dem letzten Platz. Seit August 2006 begann ein Testlauf das Greenpeace-Magazin über die Bahnhofskioske hinaus auch im Zeitschriftensortiment bei Lidl zum Verkauf anzubieten. Im Februar 2007 kam der Discounter im zweiten Test auf Platz 1.
Dieser Ablauf hat bei Journalisten wie bei Greenpeace-Unterstützern die Vermutung genährt, es bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Verkauf des Greenpeace Magazins bei Lidl und der guten Platzierung der Supermarktkette im zweiten Pestizidtest. Obwohl dieser Zusammenhang zu keinem Zeitpunkt bestand, beenden wir nun den Verkauf des Greenpeace Magazins bei Lidl, um jeglichen falschen Anschein zu vermeiden.
Das zur Zeit erhältliche Heft 4/07 Die neue Lust am Wandern ist das letzte, das an Lidl in einer Auflage von 60.000 Exemplaren ausgeliefert wurde. Unsere Hoffnung, dass viele Lidl-Kunden zu Lesern des Greenpeace-Magazins werden, hat sich nicht erfüllt. Aber wir wollen natürlich, dass das Heft gelesen wird und nicht sofort ins Altpapier wandert.
Stern-TV hat am gestrigen Mittwoch zum dritten Mal über die Pestizid-Tests von Greenpeace berichtet. Neueste Stichproben bei Obst und Gemüse durch die Stern-TV-Redaktion unterstützen die Aussagen des Greenpeace-Pestizid-Ratgebers aus Februar 2007. Im Stern-TV-Test schnitt die Handelskette Lidl am besten ab, bei den drei getesteten Firmen sind insgesamt erfreulich wenige Pestizid-Rückstände gefunden worden.
Pestizide in Obst und Gemüse können Umwelt und Gesundheit belasten. Daher werden wir unsere Arbeit zur Reduzierung dieser Gifte fortsetzen. Das Umdenken in den Handelsketten und den Anbauregionen trägt zum Schutz von Mensch und Umwelt bei. Wir werden weiter testen und die Ergebnisse mit weiteren Ratgebern der Öffentlichkeit präsentieren.
Das verbesserte Abschneiden der Handelskette Lidl hat mit den Erfolgen eines Programms des Unternehmens zur Reduktion von Pestiziden zu tun, das seit Herbst 2006 Früchte trägt. Dieser Trend zu weniger Belastungen ist in der gesamten Branche zu beobachten und wird auch durch Daten des Bundesamtes für Verbraucherschutz untermauert. Alle von Greenpeace getesteten großen Handelsketten haben solche Programme zur Verminderung von Pestiziden angekündigt. Die Greenpeace-Arbeit hat also seit 2005 zu weniger Pestizid-Belastung in pflanzlichen Lebensmitteln geführt.