Greenpeace-Jahresbericht 2015
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2015 stand im Zeichen des Kampfs gegen die Erderwärmung – gipfelnd in der Klimakonferenz in Paris am Ende des Jahres. Ein Fortschritt, aber noch kein Grund zum Feiern: „Die Klimakonferenz in Paris hat ambitionierte Beschlüsse gefasst, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch zu verhindern“, sagt Roland Hipp, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland. „Viele Politiker in Deutschland haben aber deren Tragweite noch nicht verstanden. Nun gilt es das umzusetzen, was im Dezember beschlossen wurde.“
Weitere Themen, mit denen sich Greenpeace 2015 beschäftigte, waren unter anderem Ölbohrungen in der Arktis und die Lausitzer Braunkohle – die dringend im Boden bleiben muss, damit die Klimaziele erreicht werden. Mit zahlreichen Aktionen brachte Greenpeace Missstände und Umweltverbrechen in den öffentlichen Diskurs.
Ermöglicht wird diese Arbeit durch die vielen Greenpeace-Unterstützer: 4700 Ehrenamtliche engagierten sich bundesweit in 100 Gruppen für den Umweltschutz. Zudem förderten im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Million Menschen die Greenpeace-Arbeit mit Spenden, genau 578.377 Fördermitglieder waren es 2015 – etwas weniger als 2014 mit 589.019 Förderinnen und Förderern. Die Spendensumme ist dafür höher als 2014: Nach dem geprüften Jahresabschluss ist sie auf einem Höchststand von 57,7 Millionen Euro (im Vorjahr: 52,5 Millionen Euro). „Diese vielen privaten Förderbeträge geben uns finanzielle Stabilität und sichern so unsere Unabhängigkeit“, sagt Roland Hipp.
Werfen Sie mit uns ein Blick zurück auf die Erfolge des Jahres 2015. Die detaillierte Jahresbilanz finden Sie hier.
2015 im Überblick
Januar
Gentechnikfreie Fütterung wieder auf dem Vormarsch: Fast alle großen Supermarktketten (auch Aldi und Lidl) können unter ihren Eigenmarken wieder Eier und Hähnchenfleisch anbieten, die ohne Gen-Pflanzen im Futtertrog produziert sind, so der Greenpeace-Gentechnik-Ratgeber.
Februar
Banco Santander wird nach Protesten von Umweltaktivisten und Kunden die umstrittenen Kredite an den indonesischen Papierkonzern April nicht weiter verlängern.
März
Durchschlagender Erfolg im Discountsektor: Nach Tchibo, Lidl, Rewe und Penny unterzeichnet auch Aldi Ende März ein Detox-Commitment. Damit hat Greenpeace alle in den Fokus genommenen Discounter erfolgreich zur Entgiftung verpflichtet.
April
6000 Menschen setzen mit einer Anti-Kohle-Demonstration im Rheinland ein Zeichen: Mit einer siebeneinhalb Kilometer langen Menschenkette am Braunkohletagebau Garzweiler II protestieren sie für den Kohleausstieg. Aufgerufen hatten Greenpeace, BUND und andere Umwelt- und Entwicklungsorganisationen.
Mai
Australien muss binnen anderthalb Jahren der UNESCO erneut berichten, wie es um den Schutz des Great Barrier Reefs steht.
Juni
Klein, intelligent, leicht, effizient: Zum 20. Geburtstag rollt das Greenpeace-Auto SmILE ins Museum.
In über 40 Städten tauschen rund 10.000 Teilnehmer/innen rund 50.000 Kleidungsstücke – ein voller Erfolg. Greenpeace plant, diese Tauschpartys und auszuweiten.
Juli
Nach Europa importierte Textilien dürfen künftig kaum NPE enthalten – Nonylphenolethoxylate, eine Gruppe von giftigen waschaktiven Chemikalien.
August
„Schwarze Pumpe“: Das Landgericht Cottbus entscheidet in der Schadenersatzklage gegen Vattenfall und zugunsten von Greenpeace, das Gericht sieht keinerlei wirtschaftliche Einbuße durch die Greenpeace-Aktivität.
September
McDonald‘s Deutschland will seine Hähnchenprodukte künftig wieder ohne Gen-Futter herstellen.
Auf Eis gelegt: Shell stoppt seine Bohrungen in der Arktis.
Baumärkte nehmen Glyphosat aus dem Sortiment und schränken bienengefährliche Pestizide weiter ein.
Oktober
Die Anti-TTIP-Demo in Berlin ist ein voller Erfolg: Rund 250.000 Menschen folgen der Einladung in die Hauptstadt. Auch Greenpeace war dabei.
November
Sonne und Wind treiben Kühlschränke, Autos und Lampen an. Die zerstörende Kraft von Kohle und Atom ist Geschichte. Ein Traum? Nein, „Der Plan“! Greenpeace veröffentlicht das aktualisierte Energieszenario für Deutschland.
Dezember
Seit dem 12. Dezember 2015 steht das neue Klimaschutzabkommen. Ein Triumph? Das nicht – aber eine zentrale Zwischenstation.