Die Gründer:innen
Mach keine Welle! - Die Angst vor der Atombombe löst eine weltweite Umwelt und Friedensbewegung aus.
- Hintergrund
Irwing Stowe, Jim Bohlen und Paul Cote sind ab Ende der 1960er Jahre in der Friedensbewegung aktiv. Über ihr gemeinsames Engagement gegen die US-amerikanischen Atomtests lernen sich die Mitbegründer von Greenpeace kennen. Aus Angst vor einer Flutwelle, ausgelöst durch Atombomben im Meer - gründen sie mit weiteren Frauen und Männern das "Don't Make a Wave Committee" in Vancouver , die Keimzelle von Greenpeace. Direkte gewaltfreie Aktion und Medienarbeit bilden schon damals das Grundgerüst erfolgreicher Kampagnenarbeit.
Dorothy und Irving Stowe
Der Jurist und Anwalt Irving Stowe aus Rhode Island lässt mit seiner Frau Dorothy Stowe in Vancouver nieder. Beide sind in der Friedensbewegung aktiv und Mitglieder der Quäker Gemeinde. Als Sozialarbeiterin sorgt Dorothy für den Lebensunterhalt der Familie mit ihren zwei Kindern. Irving erhält dadurch die Möglichkeit, seine ganze Kraft in politische Aktivitäten zu stecken. Er veranstaltet das erste Solidaritätskonzert für Greenpeace mit Joni Mitchell und James Taylor und legt damit das Fundament für das zukünftige Fundraising von Greenpeace. Irving scheidet 1973 aus der Greenpeace-Arbeit aus und stirbt 1974 an Krebs. Dorothy bleibt in der Umwelt- und Friedensbewegung aktiv.
Bob Hunter
Als Journalist der "Vancouver Sun" ist auch Bob Hunter mit an Bord der "Phyllis Cormack". Er berichtet direkt von den Aktionen vor Ort. Er prägt den Begriff der Mindbomb. Später leitet er Greenpeace-Kampagnen gegen den kommerziellen Walfang und die Neufundland-Expedition zur Rettung der Robben. Zwischen 1975 und 1977 ist er Vorstandsvorsitzender von Greenpeace. In seinen letzten Jahren lebt er in Toronto und arbeitet als Schriftsteller und freier TV-Journalist. Im Laufe der Jahre veröffentlicht er etliche Bücher, darunter auch "Warriors Of The Rainbow" und "To Save A Whale" zur Greenpeace-Geschichte. Bob Hunter stirbt am 2. Mai 2005.
Dorothy und Ben Metcalfe
Die Journalist:innen Ben und Dorothy Metcalfe organisieren die Medienarbeit während der Aktion im Sperrgebiet vor den Aleuten-Inseln zum Stopp der Atomtests in den Jahren 1971 und 1972. Als Greenpeace-Pressesprecher:innen halten sie die Funkverbindung aufrecht, die die Besatzung mit internationalen Medien verband. Dorothy liefert sich einen Medienstreit mit dem kanadischen Premierminister Pierre Trudeau und organisiert eine Audienz bei Papst Paul VI. Als Journalistin und kreative Aktivistin gelingt es ihr, das Interesse der Medien und der Öffentlichkeit zu wecken und aufrechtzuerhalten. Gemeinsam etablieren sie wichtige Bestandteile der Greenpeace-Arbeit: Einschreiten, Bekanntmachen und Skandalisieren. Der Druck auf die Verantwortlichen soll Veränderungen herbeiführen.
Marie und Jim Bohlen
Der ehemalige Tiefseetaucher und Funker der US-Marine Jim Bohlen ist Anfang der Siebzigerjahre als Ingenieur bei der US-amerikanischen Regierung angestellt. Er lebt mit seiner Frau Marie Bohlen und den drei Kindern in Vancouver. Jim ist bei der ersten Greenpeace-Aktion gegen die US-amerikanischen Atomtests an Bord der „Phyllis Cormack“ dabei.
Nach seinem vorläufigen Ausstieg bei Greenpeace 1974 gründet er gemeinsam mit seiner Frau Marie die Greenpeace-Experimental-Farm auf Denman Island in Kanada. Sie suchen dort einen Weg zu einer energieunabhängigeren Lebensweise. 1979 kommt Jim als Abrüstungskampaigner zu Greenpeace zurück. Von 1983 bis 1993 begleitet er als Vorstandsmitglied von Greenpeace Kanada die Aktivitäten der Organisation. 2010 stirbt er im Alter von 84 Jahren.