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Projektion in Tihange gegen alte AKW

Wachsendes Risiko für Deutschland

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In der Schweiz, Belgien, Frankreich, Schweden, Spanien und den Niederlanden forderten die Umweltschützer mit verschiedenen Aktivitäten an überalterten Atomanlagen ein Ende der gefährlichen Atomkraft in Europa.

An den AKW Beznau (Schweiz), Tihange (Belgien), Bugey (Frankreich), Oskarshamns (Schweden), Garoña (Spanien) und Borssele (Niederlande) haben Umweltschützer Banner mit der Aufschrift „The End“ entrollt und auf dem Gelände und vor den Toren der Alt-Meiler protestiert. In der Schweiz haben Kletteraktivisten insgesamt sechs Banner am AKW Beznau angebracht; ein weiteres Banner hat ein Aktivist in einem Gleitschirm hinter sich her gezogen.  Im belgischen Tihange und im niederländischen Borssele projizierten in den Morgenstunden mehrere Aktivisten „The End“ und Radioaktivitätszeichen an den Kühlturm des AKW. In Borssele wurde zudem in einem an das AKW projizierten Spot ein Katastrophenszenario vorgeführt. In Schweden und in Spanien wurden die Aktivisten bereits am Vormittag von der Polizei geräumt. Zuletzt wurde am Abend die Aktion in der Schweiz beendet.

„Die überalterten Atomkraftwerke sind tickende Zeitbomben. Der Weiterbetrieb ist absolut unverantwortlich", sagt Heinz Smital, Kernphysiker und Greenpeace-Atomexperte vor Ort. „Die maroden Uralt-Meiler müssen unverzüglich vom Netz gehen bevor es zu einem schweren Unfall mit Auswirkungen für ganz Europa kommt." In fünf Ländern sind die Aktionen mittlerweile beendet. Auch in der Schweiz hat die Räumung begonnen.

Greenpeace-Report: Neue Ära des Risikos

Ein heute veröffentlichter Report von Greenpeace zeigt: Die Überalterung der Meiler erhöht die Gefahr eines schweren Unfalls. Das durchschnittliche Alter der 151 Atomkraftwerke in Europa beträgt derzeit 29 Jahre. Ausgelegt sind die meisten Kraftwerke auf 30 oder 40 Jahre Betrieb, doch über 60 AKW sind bereits älter als 30 Jahre, einige sogar älter als 40 Jahre. Mit dem zunehmenden Alter der Atomkraftwerke steigt auch das Risiko für einen schweren Atomunfall. Der Greenpeace-Report "Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos" zeigt die Gefahren auf, die aus dem Betrieb der überalterten AKW in Europa resultieren. Greenpeace fordert, die überalterten europäischen AKW unverzüglich vom Netz zu nehmen und die Laufzeiten von AKW nach Ablauf ihrer geplanten Betriebsdauer nicht zu verlängern.

Die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke zementiert die Abhängigkeit von einer überholten und gefährlichen Technologie für Jahrzehnte. Beim für Ende März angesetzten Treffen der EU-Staatschefs in Brüssel muss die Politik die Weichenstellung für eine Zukunft beschließen, die im Zeichen der Energiewende steht: Greenpeace fordert ein für jedes Mitgliedsland verbindliches Ausbauziel für die Erneuerbaren Energien von mindestens 45 Prozent bis zum Jahr 2030.

Alte AKW: Profit vor Sicherheit

Für die Energiekonzerne sind abgeschriebene Atomkraftwerke profitable Gelddruckmaschinen. Die Konzerne versuchen deshalb, die Laufzeitverlängerung auf Kosten der Sicherheit durchzusetzen. Doch selbst wenn laufend Wartungsarbeiten durchgeführt würden, wird sich der Zustand der Atomkraftwerke verschlechtern und das Sicherheitsniveau sinken - vor allem da Reaktordruckbehälter und Sicherheitsbehälter nicht ausgetauscht werden können.

Die Kosten eines Atomunfalls müssten zu einem Großteil aus Steuergeldern bezahlt werden. In dem Greenpeace-Report "Alternde Atomreaktoren" heißt es dazu: "Im Fall eines ernsthaften Unfalls in einem oder mehreren Atomreaktoren sind die aktuellen Summen der Atomhaftpflicht in Europa – je nach Land – zur Deckung der wahrscheinlichen Kosten um einen Faktor zwischen 100 und 1000 zu niedrig." Experten schätzen die realen Kosten eines nuklearen GAUs derart hoch ein, dass kein Unternehmen bereit wäre, diesen zu versichern.

Zu den störanfälligsten Meilern Europas gehören die AKW in Fessenheim und Cattenom in Frankreich - direkt an der Grenze zu Deutschland. Auch in ihrem Fall steigt das Risiko für einen schwerwiegenden Unfall aufgrund des hohen Alters der Anlagen ständig. Bitte unterstützen Sie Greenpeace und fordern Sie den französischen Präsidenten François Hollande auf, die maroden Atomkraftwerke in Fessenheim und Cattenom abzuschalten.

Weiterlesen:
Tickermeldungen: Europaweiter Protest 
 


 

  • Greenpeace-Aktivisten am AKW Beznau

    Protest in Beznau

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  • Protest am AKW Beznau

    Kletteraktivisten protestieren am AKW Beznau in der Schweiz

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  • Greenpeace-Aktivisten am AKW in Garoña, Spanien werden mit Wasser bespritzt.

    Wachpersonal des AKW in Garoña, Spanien bespritzt Greenpeace-Aktivisten mit Wasser.

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  • Greenpeace-Aktivisten protestieren mit symbolischen Atomfässern vor dem AKW in Tihange, Belgien.

    Greenpeace-Aktivisten vor dem AKW Tihange in Belgien.

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  • Transparent am schwedischen AKW Oskarshamn.

    AKW Oskarshamn in Schweden.

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Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos

Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos

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Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

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