Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Fischer, denen Minkewale ins Netz geraten sind, müssen diesen Beifang der Regierung melden. Zwischen 1999 und 2003 waren das 458 Tiere. Die Gentests des Teams von der Oregon State University in Newport (USA) ergaben aber, dass in diesem Zeitraum 827, also fast doppelt so viele Minkewale getötet wurden.

Allein 2003 fing Korea versehentlich 84 Wale. Verglichen mit durchschnittlich fünf Tieren, die Nicht-Walfangnationen sonst erlegen, ist das eine frappierend hohe Zahl. Die Forscher vermuten, dass die Tiere absichtlich in die Netze gelockt werden. Dabei winkt beachtlicher Profit: Bis zu 75.000 Euro kann ein einzelner Minkewal einbringen.

Für die Minkewalpopulation im Japanischen Meer zwischen Südkorea und Japan stellt dieser verdeckte kommerzielle Walfang eine erhebliche zusätzliche Gefahr dar. Denn auch Japan geht in den offenen Gewässern dieses Gebietes seinem angeblich wissenschaftlichen Walfang nach. Die sogenannte J-Population der Minkewale ist mittlerweile so dezimiert, dass sie neben dem bereits existierenden Walfangmoratorium nochmals gesondert unter Schutz gestellt wurde.

Die Tiere der zwei hier lebenden genetisch unterschiedlichen Populationen, der O-Population und der J-Population, sind äußerlich nicht unterscheidbar, erklärt Greenpeace-Meeresexpertin Stefanie Werner. Es ist für japanische Walfänger nicht erkennbar, ob sie Tiere aus der stark bedrohten J-Population schießen. Es ist ihnen auch offensichtlich völlig egal. Und als ob das nicht schon ignorant genug wäre, deklarieren südkoreanische Fischer getötete Wale aus einer Population, die kurz vor dem endgültigen Aus steht, kaltblütig als Beifang.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/protestmail-sos-aus-der-arktis

SOS aus der Arktis: Stoppt den Tiefseebergbau!

Die norwegische Regierung will in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem Tiefseebergbau starten. Damit gefährdet sie das Wohlergehen der Meere und der Lebewesen, die dort leben. Wir müssen die Zerstörung der Tiefsee zur Ausbeutung des Meeresbodens verhindern, bevor es zu spät ist.

Protestmail senden
Datum
Walroß auf Eisscholle in der Arktis

Mehr zum Thema

Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 12.11.2024

Im November 2023 protestierten Greenpeace-Aktive gegen den Tiefseebergbau. Eine Klage dagegen ist nun abgewiesen worden.

mehr erfahren
JAGs DSM Human Picture Activity in Berlin
  • 08.10.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau beginnen – mitten in der Arktis. Eine gefährliche Entwicklung für die Gewässer. Die Greenpeace-Jugend hat nun vor der deutschen Botschaft protestiert.

mehr erfahren
Jacob Collier & AURORA Performance in the Arctic
  • 01.10.2024

Sechsfacher Grammy-Gewinner Jacob Collier und Alt-Pop-Sängerin Aurora geben ein außergewöhnliches Konzert in der Arktis und rufen zum Schutz der Meere und des Klimas auf.

mehr erfahren
Arctic Sunrise an der Grenze des arktischen Meereises
  • 20.09.2024

Greenpeace war mit den Schiffen Witness und Arctic Sunrise im Nordatlantik unterwegs, um das von Norwegen für Tiefseebergbau vorgesehene Gebiet zu untersuchen und sich für seinen Schutz einzusetzen.

mehr erfahren
Dives in the North Sea off Borkum
  • 10.09.2024

Geplante Gasbohrungen vor Borkum gefährden nicht nur das Klima, sondern auch einige schützenswerte Riffe. Interview mit einer dort lebenden Krabbe.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 27.08.2024

Die Norwegische See ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Doch jetzt plant die norwegische Regierung, dortige Gebiete für Tiefseebergbau zu öffnen. Drei Walarten, die das gefährden könnte.

mehr erfahren