Gen-Industrie und Bayer-Konzern wollen Kontamination mit Gen-Reis per Gesetz legalisieren lassen
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Zuerst hat der Bayer-Konzern versucht, den legalen Protest von mehreren Tausend Greenpeace-EinkaufsNetz-Mitmacherinnen und Mitmachern gegen den illegalen Bayer-Gen-Reis zu unterbinden. Jetzt kommt heraus, dass Bayer zusammen mit der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) und mit Rückendeckung aus der Politik noch ganz anderes im Schilde führt. Illegale Verunreinigungen mit Gen-Pflanzen sollen als Folge eines technisch unvermeidbaren natürlichen Prozesses angesehen und toleriert werden. So steht es in einem vertraulichen Rechtsgutachten der DIB vom Mai 2006, das Greenpeace vorliegt.
Im Klartext hieße dies: Lebensmittel mit nie zugelassenen Gen-Pflanzen dürften Bestandteil unserer Nahrung sein. Ganz legal und ohne Kennzeichnung! Bernward Garthoff, der bis vor kurzem Vorstandsmitglied der Bayer CropScience AG war, forderte als DIB-Vorsitzendernder Ende September 2006 bereits öffentlich entsprechende Änderungen im Gentechnikgesetz.
Und die deutsche Politik scheint tatsächlich gewillt, diesem Generalangriff auf die gentechnikfreie Lebensmittelproduktion zuzustimmen. Zwar hat Verbraucherminister Seehofer derartige Pläne bislang als unvereinbar mit dem EU-Recht bezeichnet, doch Forschungsministerin Annette Schavan unterstützt die Pläne der Gentechnikindustrie: In einem Schreiben an Greenpeace vom August 2006 setzt sie sich für eine entsprechende Regelung im deutschen Gentechnikgesetz ein.
Und so scheint eine von langer Hand vorbereitete Bayer-Strategie aufzugehen: Aus illegal mach legal, und das Problem ist gelöst. Jedenfalls für Bayer und die Gentechnikindustrie. Nur Verbraucherinnen und Verbraucher könnten sich dann nicht mehr gegen die schleichende Verunreinigung mit Gen-Pflanzen wehren!
Machen Sie mit! Fordern Sie das ehemalige Bayer-Vorstandsmitglied und DIB-Vorsitzenden Bernward Garthoff auf, sofort von den Plänen abzulassen, die Kontaminationen mit illegalen Gen-Saaten in Zukunft erlauben sollen! Ihre Protestmail geht als Kopie an Forschungsministerin Annette Schavan.
(Autorin: Maren Borgerding)