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Die schräge Frage aufwerfend, wer ist denn der Umweltschützer mit der größeren Erfahrung: Derjenige, der stets nur die Umweltzerstörung verhindern will oder derjenige, welcher beide Seiten kennt - die gnadenlos selbstverursachte Verschmutzung und dagegen protestierende Umweltschützer?, ließ das staatliche Atomunternehmen sich zu der Aussage hinreißen: Seine Bewirtschaftung der Anlage Sellafield in Cumbrien bedeutet, dass sich die Umwelt in sicheren Händen befinde.

Doch anstatt sich nun über so viel Unsinn köstlich zu amüsieren und zu schweigen - schließlich befindet man sich in den Stammlanden der Gentlemen! - musste der staatliche Atomkonzern den Spruch gleich an die große Glocke hängen. Flugs wurde er mit werbewirksamer und Image aufbessender Absicht in einer Zeitungsanzeige verbraten. Pech für BNFL, denn das blieb nicht ohne Folgen.

Wenigstens ein Leser hat die Anzeige tatsächlich zur Kenntnis genommen - und sich umgehend bei der britischen Advertising Standards Authority (ASA, Rat für Werbestandards) beschwert. BNFL, so seine Argumentation, könne nicht vorhersagen, was mit seinem Atommüll in den kommenden tausenden von Jahren geschehe. Außerdem stellten die Atomfabriken ein terroristisches Risiko dar.

Wahrscheinlich fiel den Mitgliedern des Rates daraufhin bei der gründlichen Inspektion der inkriminierten Anzeige die Teetasse aus der Hand - wenn sie nicht einfach nur eine gewisse Überlkeit überkam! Der Betreiber von Sellafield sorgt sich leidenschaftlich um die Sicherheit seiner Belegschaft, der Anwohner und der Umwelt, war da als Einstieg in die Werbebotschaft zu lesen.

BNFL, um eine Stellungnahme gebeten, stellte von Argwohn völlig unbelastet klar: Es sollte gezeigt werden, dass weder durch die Wiederaufarbeitung noch durch die Aufräum- und Dekontaminierungsarbeiten auf dem Gelände in den nächsten 50 Jahren irgend ein Schaden an der Umwelt entstünde.

Der ASA ließ sich von der Fantasterei nicht blenden. Mit einem we are not amused entschied er: Diese Anzeige ist irreführend. BNFL sei gar nicht in der Lage, die Auswirkungen seiner Atomanlage in Sellafield auf die Umwelt vorherzusagen. Leicht gekränkt ließ BNFL daraufhin durchblicken, dass man nicht plane, diese Werbung noch einmal zu schalten. Also auch im Vereinigten Königreich wird man aus Schaden klug!

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

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