Der Jahreskalender: September
- Hintergrund
Es gibt keine sichere Atomkraft. Im Monat September erinnert der Jahreskalender gegen 30 Atomunfälle, die über die Jahre passierten.
1. September 2005: Argentinien, AKW Atucha 1: Ein Arbeiter wird bei Wartungsarbeiten an einer Brennstoff-Lademaschine einer überhöhten Strahlendosis ausgesetzt.
2. September 1962: UdSSR, Nowaja Semlja in der Arktis: Oberirdischer Atombombentest.
3. September 2002: Deutschland, AKW Krümmel: Druckbegrenzungsventile, die funktionieren müssen, tun dies bei einer Überprüfung nicht. Sie öffnen sich nur teilweise.
4. September: Im Atomkomplex Hanford, Washington, USA, beginnt im September 1944 die Plutoniumproduktion. Mehr als 40 Jahre wird Radioaktivität in Luft, Wasser, Boden entlassen.
5. September 1988: UdSSR, Litauen, AKW Ignalina 2: Großer Kabelbrand durch Selbstentzündung.
6. September 1961: UdSSR: Oberirdische Atombombentests im Osten und im Westen von Kasachstan.
7. September 1962: UdSSR, Atomkomplex Majak bei Tscheljabinsk: In einer Plutoniumlösung treten spontane Kettenreaktionen auf.
8. September 1993: Deutschland, AKW Biblis B: Ein Teil aus einem Dampferzeuger wird im Reaktordruckbehälter gefunden.
9. September 1982: UdSSR, AKW Tschernobyl in der Ukraine: Während des Hochfahrens von Block 1 nach Revision bricht ein Brennstoffkanal, Radioaktivität wird freigesetzt.
10. September 2004: Russland, Semlja-Bunge-Insel: Leuchtturm-Generatoren mit radioaktiven Strahlenquellen müssen bei schwerem Wetter von einem Hubschrauber abgeworfen werden.
11. September 1957: USA, Atomwaffenfabrik Rocky Flats in Colorado: Verkettung von Ereignissen und Fehlverhalten. Feuer breitet sich im Ventilationssystem aus, Plutonium wird freigesetzt.
12. September 1961: UdSSR, Nowaja Semlja in der Arktis: Oberirdischer Atombombentest.
13. September 1987: Brasilien, Goiânia: Aus einem verlassenen Krankenhaus wird eine medizinische Strahlenquelle gestohlen. Mehrere Menschen sterben an den Folgen der Verstrahlung.
14. September:Im September 1997 wird das Abwasserrohr der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague, Frankreich, gesäubert. Radioaktive Ablagerungen verteilen sich über den Meeresboden.
15. September 1961: USA, Testgebiet Nevada: Unterirdischer Atombombentest Antler, Operation Nougat. Außerhalb des Testgebietes wird Radioaktivität gemessen.
16. September 2000: Georgien, Flughafen Tiflis: Nukleares Material, unter anderem Plutonium, wird von der Polizei beschlagnahmt.
17. September 1977: China, Testgebiet Lop Nor in der Provinz Sinkiang: Oberirdischer Atombombentest.
18. September 1958: USA, Idaho National Engineering Laboratory: Etwa 3,7 Tera-Becquerel radioaktiver Materialien werden zu Testzwecken in die Luft freigesetzt.
19. September 1993: Frankreich, AKW St. Alban: Während des Brennelementwechsels fällt die Kühlung des Abklingbeckens aus. Ein Pumpenausfall wurde nicht angezeigt.
20. September 1973: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Unterirdischer Atombombentest.
21. September 2005: Norwegen, Altmetallschmelze in Mo i Rana: In mehreren Lieferungen von Altmetall wird Radioaktivität gemessen.
22. September 1990: Deutschland, AKW Philippsburg 1: Ein Entlastungsventil öffnet sich ungewollt und lässt sich danach nicht wieder schließen.
23. September 1983: Argentinien, RA-2 Forschungsreaktor nahe Buenos Aires: Bedienungsfehler während der Kernkonfiguration führt zum Kritikalitätsunfall, eine Person stirbt.
24. September 2002: Deutschland, AKW Philippsburg: Bei Reinigungsarbeiten wird radioaktiv kontaminiertes Wasser in die Regenwasserkanalisation geleitet.
25. September 1962: UdSSR: Oberirdische Atombombentests auf dem Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan und in Nowaja Semlja in der Arktis.
26. September 2005: Schottland, Wiederaufarbeitungsanlage Dounreay: In einer Anlage zur Zementierung radioaktiver Abfälle läuft Material aus, die Anlage wird geschlossen.
27. September 1962: UdSSR, Nowaja Semlja in der Arktis: Oberirdischer Atombombentest.
28. September 1957: USA, Testgebiet Nevada: Atombombentest Charleston im Rahmen der Operation Plumbbob.
29. September 1957: UdSSR, Atomkomplex Majak bei Tscheljabinsk: Ein Fehler im Kühlsystem führt zur chemischen Explosion. Große Mengen von Radioaktivität werden freigesetzt.
30. September 1999: Japan, Urankonversionsanlage Tokaimura in der Präfektur Ibaraki: Spontane Kettenreaktionen wegen Missachtung von Sicherheitsbestimmungen.
Anmerkung: Die meisten Vorfälle sind auf den Tag genau ermittelt, diese Eintragungen beginnen mit der Jahreszahl. Vorfälle, für die sich aus den von uns benutzten Quellen nur der Monat nachweisen ließ, stehen im Fließtext mit der Jahresangabe im Satzverlauf.