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Greenpeace Russland hat über 200 Ölunfälle in der Komi-Republik dokumentiert und im Jahr 2011 entsprechendes Beweismaterial an die zuständige Umweltschutz-Behörde (Rosprirodnadzor) weitergeleitet. Die Behörde hat daraufhin neun Ölunfälle in der Nähe von Usinsk und Vozeisky überprüft und bestätigt. Lukoil wurde zunächst angeboten, die entstandenen Schäden qua Selbstverpflichtung zu beheben. Nachdem der Konzern jedoch weder für angefallene Kosten aufgekommen war noch verunreinigte Gebiete gesäubert hatte, wurde der Fall an das Gericht weitergegeben.
Mit dem Versuch, das Urteil anzufechten, ist Lukoil bereits gescheitert. Die Strafzahlung in Höhe von 615 Millionen Rubel ist auch deswegen ein Erfolg für das russische Greenpeace-Büro, weil für derartige Ölunfälle in Russland nur selten Strafzahlungen über 1000 Euro verhängt werden. Die Ölunternehmen sehen sich angesichts dieser Rechtsprechung nicht veranlasst, etwas an ihren verantwortungslosen Praktiken in der Komi-Republik zu ändern. Dementsprechend oft ereignen sich hier kleinere und größere Ölunfälle.
2011 konnte sich Jörg Feddern, Ölexperte bei Greenpeace, bei einem Besuch der verseuchten Ölfördergebiete ein Bild über die Lage vor Ort machen. Das Ausmaß der Verschmutzungen hat ihn tief bestürzt: "Das rücksichtslose Verhalten der Ölkonzerne gegenüber Mensch und Natur muss endlich ein Ende haben. Die Schuldigen müssen für die entstandenen Schäden aufkommen." Lesen Sie dazu auch Fedderns Reportage "Wo Russland im Öl versinkt".